Winterfreuden in Markscheid
Wie schon lange durch die Fraktionen, die gemeinsam unter der bewährten Führung unserer verehrten Frau Bürgermeisterin Crohn-Corque die Geschicke unseres Gemeinwesens bestimmen, angekündigt, werden die ersten potenziellen Auswürgungen der politischen Großwetterlage nun sichtbar.
Die riesige Ampel-Kollission, deren gemeinsame Farbe das Güllebraungrün ergibt, ließ nun verlautbaren, was in diesem unserem nächsten Winter für den hundsgemeinen Bürger (das Wort kommt von Bürgen – er muss für die Unsäglichkeiten der Politik haften) so an Unannehmlichkeiten bereit gestellt werde.
Der Bürgende also, soll sich auf ein regelmäßiges Abschalten des Stroms einstellen. Dieser Greenout dient nicht nur der Erziehung zu einer Lebensweise, die typisch deutsch ein Anklang an das Mittelalter also stockkonservativ sein soll, nein, damit muss die E-Flotte des Gemeinderats aufgeladen werden. Wie sollen denn deren Mitglieder auch sonst regelmässig an den Stadtratsssitzungen erscheinen können, bevor sie den Unbilden des Winters in die Karibik entfliehen?
Dass inzwischen Gas in Parfümflacons verkauft wird (zu ähnlichen Preisen), kommt nicht nur den darbenden Einzelhändlern zugute, sondern, rein zufällig, auch dem Großhändler Corque Inc. mit Sitz in Irland. Frau Crohn-Corque selbst werde als persönliches Opfer ihr gasbetriebenes, sehr dekoratives Cheminée nur noch laufen lassen, wenn sie zuhause ist.
Frieren gegen Russland und natürlich für die Freiheit Amerikas ist ebenfalls angesagt und soll staatlich betreut und gefördert werden. Man kann da auch auf gut dokumentierte Aufzeichnungen aus dem Winter 1942/1943 aus Stalingrad zurückgreifen, wo man schon mal mit Frieren und Opfern dem russischen Bären Ordnung beibrachte. Schließlich dient dies alles der Volkgesundheit und verbreitet den Schimmel in den Wohnungen Markscheids, der seit Kurzem vom grünen Landwirtschaftsminister unter Naturschutz gestellt wurde.
Back to the roots heißt es schlussendlich, wenn die Gewürgten in Markscheid eine kontrollierte Diät, vulgo verlängerten und verschärften Ramadan unter der aufmerksamen Beobachtung der Crohn-Medien Holding Inc. auf sich nehmen, um endlich der Fettleibigkeit zu Leibe zu rücken. Bei Renitenz kann eine zwangsweise Fettabsaugung verordnet werden. Das Produkt der Absaugungen wird zu Treibstoff und Heizöl oder Salatöl umgestaltet und kommt so dem Gemeinwohl zugute. Kollateralschäden sind dabei durchaus einkalkuliert und leider Gottes, nicht zu vermeiden. Und wo wir gerade von Gott sprechen:
In der Kirche soll künftig auch das Abbrennen von Kerzen und das Anzünden der Weihrauchschwengel verboten werden, um nicht unnötig Wärme zu verschwenden. Der Pastor liess dazu verlauten, dass in kristallklarer Kälte Spiritualität und Glauben weitaus besser gedeihen als in den dumpfigen, überheizten, feuchtwarmen Zusammenrottungen, wie sie bisher üblich waren. Womit die Kirche sich wie immer nicht nur als Dienerin Gottes, sondern auch als wohlwollende Unterstützerin des Staates verdient macht.