
Die große Drohnenverschwörung
Deutschland, Herbst 2025 – Die Nacht ist dunkel und voller Schrecken. Nicht etwa wegen Gespenstern oder dem Klimawandel, sondern wegen eines Phänomens, das die Republik in Atem hält: Drohnen. Überall tauchen sie auf. Über Flugplätzen, Wohnzimmern, Berghütten und auch über sorgfältig bewachten Kasernen. Die Frage ist nicht ob sie da sind, sondern wer sie steuert. Und vor allem: Warum?
Was anfangs wie die skurrile Anekdote eines übermüdeten Nachtwächters klang, hat sich zur nationalen Psychose ausgewachsen. Früher blickten wir in den Himmel, um einen Kometen oder eine Sternschnuppe zu sehen. Heute halten wir Ausschau nach einem leuchtenden Punkt, der uns daran erinnert, dass die billige Kameradrohne von Amazon nun auch in der Lage ist, die nationale Sicherheit zu gefährden.
Experten sind ratlos. Die Polizei rückt aus. Die Bundeswehr berät. Und jedes Mal entpuppt sich der „Hochtechnologie-Spionageakt“ als:
- Der Nachbar, der heimlich kontrolliert, ob sein Rasenmäher-Roboter auch wirklich alle Kanten erwischt.
- Ein frustrierter Hobbyfotograf, der dringend „die perfekte Sonnenuntergangs-Aufnahme überm Freibad“ brauchte.
- Die Drohne selbst, die sich von ihrem überforderten Besitzer losgesagt hat und nun ein eigenständiges Leben als „freischwebende Aufklärungsplattform der Freiheit“ führt.

Sie sind wirklich überall
Die wahre Gefahr liegt, so glaubt man in dunklen Ecken des Internets, nicht in der Drohne selbst, sondern in der Interpretation. Die zahllosen Sichtungen sind kein Zeichen ausländischer Aggression, sondern eine bewusste Inszenierung zur Ablenkung von den eigentlichen Problemen:
- Der „Drohnen-Code“: Die Anzahl der Sichtungen korreliert perfekt mit den Preisanstiegen im Supermarkt. Jede gemeldete Drohne ist ein versteckter Hinweis darauf, dass die Butter wieder 50 Cent teurer geworden ist.
- Ablenkungsmanöver der Rasenmäherindustrie: Man will uns von der wahren Gefahr ablenken: Dem autonomen Rasenmäherroboter, der still und leise die Weltherrschaft vorbereitet, während wir ängstlich in den Himmel starren.
- Meteorologenmangel: Die Drohnen sind in Wahrheit die letzte Hoffnung des Deutschen Wetterdienstes, der seit Jahren verzweifelt nach Flug-Praktikanten sucht, die hoch genug steigen, um die Wolken zu filmen. Man munkelt, der neue Name sei „Deutscher Drone-Dienst“ (DDD).
Die Rufe nach einem „Drohnen-Abwehrschirm“ werden lauter. Dabei reichen die Vorschläge von Hightech-Lasersystemen bis zu der guten alten Schrotflinte. Der pragmatischste Vorschlag kommt jedoch aus Sachsen: Man sollte einfach alle Drohnen-Bedienungsanleitungen auf Sächsisch übersetzen. Das erhöhte Risiko des Nicht-Verstehens würde die meisten Piloten ausländischer Mächte auf der Stelle demotivieren, und der 14-jährige Youtuber aus dem Westen würde seine Drohne garantiert im ersten Baum parken.