Weiterlesen" /> Weiterlesen" /> ?>

Der Elefantenjagdverein Markscheid: Gegen das Diktat der Zivilisation!

Veröffentlicht von El Blindo am

Markscheid (dpoi) – Während die Welt über Klimawandel, Artensterben und die ethische Implikation von veganer Wurst debattiert, hat Markscheid eine ganz eigene Antwort auf die Zumutungen der Moderne gefunden: Den „Elefantenjagdverein Markscheid“. Unter dem provokanten und, man muss es sagen, sehr direkten Motto „Sie tröten – wir töten!“ haben sich hier die letzten wahren Verfechter des Abenteuers versammelt.

Gründungsmitglied und Ehrenvorsitzender Horst „Der Horrido“ Habicht, ein Mann, dessen Bartwuchs an Moos erinnert und dessen Augen so wachsam sind wie die eines Steinbocks (wenn auch eines sehr müden), verteidigt die Existenz des Vereins vehement: „Man spricht von Mikroplastik in den Meeren! Von der Digitalisierung! Von diesen E-Scootern! Wo bleibt da noch der wahre Nervenkitzel? Wir holen ihn zurück! Und Elefanten die tröten, die stören die Ruhe im Altersheim.“

Das größte Problem des Vereins: Es gibt in Markscheid keine Elefanten. Und auch in der näheren Umgebung nicht. Und eigentlich in ganz Deutschland nicht, außer vielleicht in Zoos, aber das wäre ja „unsportlich und außerdem sind die gechipt, das nimmt den Reiz“, so Habicht.

Doch davon lassen sich die rund 17 Mitglieder nicht beirren. Die Jagd auf imaginäre Dickhäuter ist für sie eine metaphysische Notwendigkeit. Jeden zweiten Samstag versammeln sie sich in Habichts Gartenlaube, gekleidet in ihre Jagdkleidung (eine Mischung aus tarnfarbenen Anglerwesten, Lederhosen und einem alten Tropenhelm), um Strategien zu besprechen.

Die Vereinsmitglieder sind überaus seriös

„Wir müssen das Ökosystem Markscheid vor der drohenden Invasion der Großsäuger-Aggressoren schützen!“, donnerte Habicht bei der letzten Versammlung. „Stellt euch vor, ein Elefant marschiert durchs Kohlfeld von Bauer Krummbiegl! Das wäre ein Desaster! Und das Tröten – unerträglich!“

Ein Highlight jeder Versammlung ist die „Simulation der Konfrontation“. Dabei spielt der junge Kevin (14, Hauptschüler und Vereinsjüngster) einen trötenden Elefanten, indem er in einen Gummistiefel brüllt. Die älteren Herren stürmen dann mit selbstgeschnitzten Speeren und umgebauten Besenstielen auf ihn los, wobei meist der Gartenzaun von Nachbarin Meier in Mitleidenschaft gezogen wird.

Das Motto „Sie tröten – wir töten!“ entstand angeblich bei einer feuchtfröhlichen Kneipentour und sollte ursprünglich ein Schlachtruf gegen die örtliche Blaskapelle sein, die für ihre exzessiven Proben bekannt war. Es wurde dann aber in Ermangelung einer besseren Alternative für den Elefantenjagdverein übernommen.

Kritik von Tierschutzorganisationen prallt an den Vereinsmitgliedern ab wie ein Gummigeschoss an einem imaginären Elefantenkopf. „Die verstehen das nicht“, schnaubt Habicht. „Das ist unsere Freiheit! Wir dürfen doch noch träumen! Und wenn wir träumen, dass Elefanten unser Markscheid bedrohen, dann werden wir sie auch im Traum erlegen!“

Letzte Woche, so wird berichtet, habe ein Mitglied behauptet, einen „Sichtkontakt zu einem äußerst scheuen, graufaltigen Exemplar“ gehabt zu haben. Der „Kontakt“ stellte sich allerdings als die neue Mülltonne von Familie Huber heraus.

Der Elefantenjagdverein Markscheid bleibt also aktiv, wachsam und vor allem: Sehr, sehr beschäftigt.