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Aus der Reihe: Berühmte Töchter und Söhne Markscheids. Heute: Willhelm August Schräuble, der Erfinder.

Veröffentlicht von Ambros Braesius am

Leider können wir an dieser Stelle meist nur über bereits Dahingeschiedene berichten. Auch in diesem Fall: Wie wir alle wissen, ist der von uns allen verehrte Willi Schräuble auf tragische Weise von uns gegangen, als er seine neueste und und im wahrsten Sinne des Wortes bahnbrechendste Erfindung testete.
Sein Leben und Werk:
Wie viele deutsche Tüftler und Erfinder stammte Willi Schräuble aus Baden-Württemberg, genauer gesagt aus St. Blasien, das schon viele Bastler und Fummler hervorgebracht hat. Wunderbare Erfindungen wie die Schwarzwälder Kirschtorte, die Kuckucksuhr, das Auto und der Dübel entsprangen den Gehirnen der süddeutschen Schrauber.
Unser Willi Schräuble, der sich bereits in den 90er Jahren Sorgen um das Klima gemacht hatte und der mit dem Abgasrückgewinnungssystem mit Methanwandler Blowback®, nutzbar  für vierbeinige und zweibeinige Säugetiere bis hin zu Humanoiden Aufsehen erregt hatte, arbeitete an einem revolutionären Ladesystem für Elektromobile, als ihn der Erfindertod ereilte.
Es handelt sich um den Fast-Supercharger®, (Original Schräuble-Ton: „das FASU Ladegrätle“) der ein elektrisch betriebenes Automobil in weniger als 2 Minuten mit billigstem 1a-Strom zu 100 % wieder aufladen kann, der ihm zum Verhängnis wurde.
Frau Hermine Schräuble, geborene Brüstlein, die Witwe des Erfinders, stellte uns die Notizen und Skizzen zum Supercharger® zur Verfügung, so dass wir im Detail darauf eingehen können. Dies natürlich in der Hoffnung, dass jemand aus Markscheid die Erfindung vollenden wird.
Willi entwickelte seine Ideen mit der revolutionären genial-einfachen Frage-Antwort -Methode, die wir hier gekürzt wiedergeben können:
Frage: Wo gibt es Öko-Strom zuhauf, der nur teilweise, zeitweise, mit Verspätung, oder gar nicht genutzt wird?
Antwort: Bei der deutschen Bahn.
Frage: Was brauchen wir also, um im automobilistischen Alltag diesen Strom zu nutzen? Wie finden wir Zugang zu dieser billigen Energiequelle?
Antwort: Ruhige, unbewachte Bahnübergänge mit Parkiermöglichkeit.
Frage: Wie kommt der Strom aus den Oberleitungen in die Batterien meines Autos?
Antwort: Siehe Trolleybus, also mit Stromabnehmern.
Problem gelöst.

Upps, da ist der Redaktion wohl ein Bild aus einem anderen Beitrag reingerutscht. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen dieses Beitrags sind rein zufällig und sicher nicht beabsichtigt.

Also entwickelte Willi Schräuble eine Teleskopstange mit einem Haken, der direkt an der Oberleitung der Bahn eingehängt werden kann und der mit der Batterie des Elektromobils verbunden wird. Dieser Bahn-Strom hat eine ausgezeichnete Qualität von mindestens 3000 bis 25000 Volt und kommt manchmal als Gleich-, manchmal als Wechselstrom daher, was die Sache einiges spannender macht und ausserdem ist er ökologisch und in ausreichender Menge vorhanden. Also errechnete der findige Schräuble eine optimale Ladezeit von 2 Minuten.

In seiner provisorischen Gebrauchsanweisung für das neue Gerät finden wir folgende Hinweise:

  1. Bahnübergang finden, Fahrplan beachten. (kinetische Energie eines fahrenden Zugs stellt unter Umständen für automobile Knautschzonen eine Überforderung dar)
  2. Auto auf Bahnübergang parkieren, Warnblinkanlage einschalten.
  3. Nicht-leitende Handschuhe anziehen. Gummi ist gut.
  4. Teleskopische Ladestange ausfahren, einhängen und den Timer auf 2 Minuten stellen. Bei Rauchentwicklung  eine Bierflasche öffnen und die weitere Vorgehensweise überdenken.
  5. Nach 2 Minuten Stange wieder abhängen, Teleskopvorrichtung einfahren, losfahren. Und nicht vergessen: Ein Stoßgebet an die Deutsche Bahn schicken, dass sie auch morgen noch stromt.

So einfach also.
Dieses bestechend einfache Konzept führte aber leider zum sofortigen Ableben unseres genialen Tüftlers, als er beim ersten Testversuch von einem Regenguss überrascht wurde. Wer hätte gedacht, dass auch das Wetter hier noch mitmischt?

Ein bedauernswerter Fall von akuter Elektroverbrutzelung oder wie Edi Blitzer unser Stadtrat treffend mit seinem Sinn für urigen Humor kommentierte: “eine Erfindervertoastung.“
Wir sehen also, die kleinen Fehler, die die neue Erfindung noch aufweist, sind Kinderkrankheiten und können einfach behoben werden. Willi Schräuble soll sein Leben nicht umsonst auf dem Altar des Erfindertums geopfert haben.