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Beichtstuhlblog #3

Veröffentlicht von Ambros Braesius am

Vor langer Zeit haben wir zwei Beichtstuhlblogs gebracht, damals noch mithilfe von Pfarrer Gotthold Knäblein, der auf so schreckliche Art von uns gegangen ist. Die Redaktion der MamM hatte ihn ja mehrmals vergeblich gewarnt, im Beichtstuhl Tonbandaufnahmen mit Geräten aus der DDR-Zeit zu machen, da sie beim Aufnehmen nicht ganz lautlos arbeiten (wenn überhaupt) und manchmal Aussagen aufnehmen, die nie gemacht worden sind. Abgesehen davon sind erzürnte Beichtende zu allem fähig, wenn sie Ihrer Anonymität verlustig gehen. Wer etwas zu beichten hat, begeht üblicherweise schlimme Taten, sonst müsste er nicht zur Beichte. Die Redaktion der MamM weiss das schon lange, obwohl natürlich keiner der Redaktoren je etwas zu beichten gehabt hätte  (bei den Redakteusen sind wir nicht so sicher).

Nun, der Mord im Beichtstuhl ist bis heute nicht aufgeklärt. Wir vermuten, dass eine quietschende Tonbandspule indirekt dazu geführt hat, dass eine Beichtende/ein Beichtender dem armen Gotthold Knäblein zuerst die Kehle und dann das primäre Geschlechtsteil tranchiert hatte. Kommissar Knöllenbeck hat in der Kneipe „Zum vorletzten Glas“ dahin gehende Mutmassungen verlauten lassen, dass entweder der Vater eines Ministranten oder ein Agent der römisch-katholischen Kirche – vermutlich ein dominikanischer Beichtgeheimnishütermönch – die Tat begangen habe. Wie immer wird er aber weiter ermitteln.

Hier der Tatort. Wer genau hinsieht, kann noch Blutflecke unseres Märtyrers Gotthold Knäblein entdecken, allerdings ist die Beleuchtung bewusst spärlich gehalten, um Strom zu sparen

Da immer noch Spenden auf das MamM-Crowdfundingkonto “Rettet das Beichtgeheimnis“ eingehen, müssen wir unseren Verpflichtungen nachkommen und im Sinne der Meinungsfreiheit und der Pressetransparenz eine weitere Folge des Beichtstuhlblogs nachschieben.

Der neue Pfarrer Gotthold Knickerle, der ökumenisch und ökonomisch geschult ist, führt also die bewährte Tradition des Beichtstuhlblogs im Sinne seines Vorgängers weiter. Und das Gute daran ist, dass er neuerdings auch Protestanten, Moslems und Mormonen für die Beichte gewinnen konnte, was den Geschichten doch eine ganz neue kulturelle Vielfalt gibt. Probleme gebe es aber noch mit Jehovas Zeugen, die sich weigern zu beichten, da vom Wachturm aus eh alle Sünden sofort erkannt und geahndet würden, so ihre Begründung. Nun also zur Sache:

Ein bekannter anonymer Politiker habe kürzlich mit schlumpfigem Grinsen gebeichtet, dass sein Gedächtnis prima funktioniere – nie vergesse er Beleidigungen und üble Nachreden – alle Details zu Zahlen und korruptiven Vorgängen seien ihm erinnerlich, aber das müsse ja schliesslich niemand wissen. Er wurde mit 4 Ave Marias gebüsst und musste versprechen, sich künftig wirklich nicht mehr zu erinnern.

Frau C.-C., eine durchaus geachtete Bürgermeisterin eines nicht genannt sein wollenden Ortes beichtete, dass sie im Home-Office auf einer entlegenen nicht genannt sein wollenden Insel ihren 2. Lustknaben vermöbelt habe und absichtlich hungern liess, weil er beim Bügeln ihr Bikini ruiniert habe. Da sie bereit war, den Gegenwert ihres Lagerfeld®-Bikinis vierfach in die Kirchenkasse zu spenden, wurde von einer weiteren Busse abgesehen.

Frau Professor Drömmel-Flitz (Konstanz), der bekannte Genderavantgardist und Zerstörer der gepflegten deutschen, männlich dominierten Sprache hat gebeichtet, dass sie im privaten Rahmen nie gendert, weil es ihr zu blöd sei, dass sie aber bei ihren Studenten und Studerpeln umso unerbittlicher sei, wenn eine Genderinnenverletzung festgestellt werden könne. Sie musste 10 Rainer Marias beten und zwei Rosenkränze schlucken, um wieder in ihr spirituelles Gleichgewicht zu kommen.

Falls der Autor diesen Artikel ohne Verbannung oder Verbrennung übersteht, wird  die Serie möglicherweise fortgesetzt, also spendet, liebe Gläubiger und Gläubige, spendet, auf dass ihr dereinst auffahren dürft! Wir fahren derweilen in der Redaktion die spirituösen Getränke auf!