Schlimmer Verdacht: Taucht der Osterhase in Wahrheit gar nicht in der Bibel auf?
Christen auf der ganzen Welt ehren in diesen Tagen den heiligen Hasen, verstecken zu seinem Andenken Eier in ihren Wohnräumen und verzehren in einer rituellen Handlung zu seinem Gedächtnis Nachbildungen des Tieres aus Schokolade. Jetzt provoziert der bekannte Markscheider Theologieprofessor Ernst-Maria Psalmjodler in einem neuen Buch mit der gewagten These, in Wahrheit habe es den Osterhasen nie gegeben. Die MamM suchte und fand das Gespräch mit dem umstrittenen Autor:
MamM: „Herr Professor Psalmjodler, in ihrem dieser Tage erschienen Werk ‘Der Osterhase – Legende, Mythos, Wirklichkeit’ überraschen sie ihre Leser mit der These, der heilige Hase sei gar keine biblische Figur. Wie kommen sie zu einer solchen Behauptung?“
Professor Psalmjodler: „Wir kennen natürlich alle die Darstellung des letzten Abendmahls aus dem Matthäus-Evangelium, die den Osterhasen zu einer der zentralen Figuren unseres Glaubens macht. Da haben sich die Jünger rund um Jesus versammelt, es klopft an der Tür und der heilige Hase tritt mit einem Weidenkorb voller bunter Eier in die Runde. Und während er diese im Raum versteckt, sagt Jesus die Worte: ‘Wahrlich, wahrlich, ich aber sage euch, nicht einer, der den Tod blicken wird, dessen Glaube so stark ist wie der dieses Tieres’ und der Hase antwortet: ‘Ich säe nicht, ich ernte nicht, doch siehe, du mein Herr ernährest mich trotzdem.’
Das ist schon eine starke Szene.“
MamM: „Und was macht sie daran skeptisch?“
Professor Psalmjodler: „Ich bitte sie! Ein sprechender Hase, wer soll denn sowas glauben?! Die Bibel kenne ich als Professor der Theologie als ein zutiefst glaubwürdiges historisches Dokument. Irgendwelche Spinnereien passen da nun wirklich nicht rein. Ich habe mir also viel Mühe gemacht und insbesondere die in Teilen noch immer nicht ausgewerteten Qumran-Rollen nach Originaltexten durchsucht. Und sie werden es nicht glauben, ich wurde fündig!“
MamM: „Bitte spannen sie uns und unsere Leser nicht auf die Folter, was haben sie entdeckt?“
Professor Psalmjodler: „Der Originaltext des Matthäus-Evangeliums wurde in aramäischer Sprache verfasst und dann im zweiten Jahrhundert nach Christus ins Griechische übersetzt. Und dabei ist ein dramatischer Fehler passiert. Natürlich wird sich nie klären lassen, wie ein solcher Irrtum geschehen konnte, aber im Original ist von ‘ĉezo’ die Rede, was ich jetzt mal phonetisch wiedergebe, nicht von ‘arnbo’. Der Besucher beim letzten Abendmahl war also kein Hase, sondern eine Ziege.“
MamM: „Das ist ja sensationell! Muß die Bibel jetzt umgeschrieben werden?“
Professor Psalmjodler: „Wenn man es ernst meint mit dem Glauben, dann schon. Und natürlich brauchen wir jetzt zur Osterzeit auch neue Ausdrucksformen, um unsere Überzeugungen im Worte zu fassen.
Lassen sie es mich einfach so ausdrücken: Mähähähäähhhhhh!“