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Der endgültig gute Journalist

Veröffentlicht von Ambros Braesius am

Wieder einmal streckt die Redaktion der MamM den feuchten Finger in die Luft, um zu sehen, woher der Wind weht. Anlass war eine angeregte, gepflegte interne Diskussion über den einzig richtigen Journalismus. Wir wollen unserer geschätzten Leserschaft die Ingredienzen der neuesten redaktionellen Erkenntnisse nicht vorenthalten.

Zwei Papierkörbe, ein Röhrenbildschirm, zwei Tastaturen, vier Flaschen Remy Martin®, ein Hemd mitsamt Krawatte, ein Stiletto, zwei Flaschen Klosterfrau Melissengeist®, ein BH, sowie einige kleine Jägermeister. Soweit die Schadensbilanz nach erfolgreich beendeter Wahrheitsfindung. Und die Essenz dieses Brainstormings (Gehirngewitters®):  

Es konnten erfolgreich Richtlinien zusammengestellt werden, mit deren Hilfe künftig die Reportagen der MamM noch besser werden sollen, auch wenn das fast unmöglich scheint.

Was zeichnet den endgültig guten Journalisten aus?

  1. Da es vor allem um Meinungsbildung in der Leserschaft geht, sind künftig mehr Meinungen gefragt. Facts sind eh meist erstunken und erlogen, also wird die MamM vor allem Meinungen von echten Experten, Politikerinnen und real Influencern® einholen und verkünden.
  2. Der gute Journalist, der mit dem Mainstream (Hauptstrom=Zeitgeist®) ins Bett geht, sollte in seinen Reportagen mindestens 2-3 mal die unten angeführten Schlüsselwörter verwenden:
  • „Narrativ“(Substantiv, Bedeutung: „was die Märchentanten halt so erzählen oder früher zu erzählen wussten“), 
  • „woke“(Adjektiv, von dem keiner genau weiss, was es bedeutet, aber es tönt irgendwie gut), 
  • „schwere Waffen“ (zusammengesetzter Begriff, der Dringlichkeit und Wichtigkeit vermittelt), 
  • „klimaneutral“ (Adjektiv, der vermittelte Inhalt, bzw. das dazu gehörende Substantiv sollte mit minimal heisser Luft (<24%) behaftet sein),
  • Anglizismen jedweder Art machen sich immer gut und geben den Artikeln einen Touch von Cosmopolitanism (Universumserfahrung®) und suggerieren profunde Englischkenntnisse.
  1. Sollten Kommentare, Leserbriefe, Wortmeldungen auftreten, die mit der Meinung des Journalisten nicht übereinstimmen, sollten sie schon gar nicht öffentlich gemacht werden. Lässt sich das nicht vermeiden, zB. in einer öffentlichen Talkshow (Schwatzschau) wie bei Lanz (Lance®),  handelt es sich in der Regel um  Verlautbarungen von Rechtsextremen, Nazis,  Wahnsinnigen, oder um andersartig kranke Individuen, die vermutlich ihre Medikamente vergessen haben und die geshitstormt (geprangert®) werden dürfen. Das bedeutet: Nicht zu Wort kommen lassen, geringschätzige Mimik aufsetzen, mit Dreinreden unterbrechen, oder Niederschreien.

Mit diesen griffigen, kleinen ideologischen Gadgets und Inputs wird die Qualität der MamM – Narrative künftig noch attraktiver, spannender und richtig woke werden.

*englische Übersetzungen von Alois Winklhuber von der Firma pöbligg rileyschons and ädwörteisment GmbH