Der Grinch
Wie man aus mir einen Grinch machte! Schon in jungen Jahren musste ich die alten Sachen von Älteren (meiner großen Schwester) oder den Eltern abtragen die denen entweder nicht mehr passten, nicht mehr aufreizend genug erschienen oder aus anderen, für mich sehr schwer durchschaubaren Gründen. Es sind immer die kleinen Dicken oder die Letzten, die leiden!
Und so kam es zu einem Weihnachtsfest wieder einmal wie es kommen musste. Ich bekam als Geschenk frisch gewaschene, aber gebrauchte Unterhosen. Den Vorbesitzer unterschlage ich. Einmal aus Datenschutzgründen und zum anderen will man ja niemanden in Verruf bringen bzw. nichts Schlechtes über Tote. Nach mehreren Monaten Tragzeit schmückte eine, nicht mehr zu übersehende Bremsspur die Buchsen. Auf mein Insistieren hin – man müsse das Unterbekleidungsstück mal waschen, wurde mir meine Fresssucht vorgeworfen, die zum Entstehen dieser Unansehnlichkeit beigetragen hätte. Aber wer ist schon gefeit gegen metabolische Notwendigkeiten? Ausserdem würde das Ablassen feuchter Gase durch den Filtereffekt des Gewebes meist einen gewissen Rückhalt und Rückstand bewirken, der durch das Repetitive immer sichtbarer werde. Und dazu komme: Wer viel frisst, der viel… und ein Vortrag über das Wenden von Unterwäsche, weil das Dreckige fällt ja dann ab, nicht wahr?
Diesen Vorgang könne man wiederholen wenn es einem opportun erscheine und so käme man durchaus bis zum nächsten Jahr ohne dass Energie oder ähnliches Zeug verbraucht würde. Also nachhaltig, schon damals. Zur darauffolgenden Weihnacht und der danach gab es wieder Unterhosen und seitdem bin ich ein sogenannter Weihnachtsgrinch. Wie viele sicher wissen, haben Grinche oftmals eine grüne Hautfarbe, aber das wird sich sicher auch noch in den nächsten Jahren ergeben. Jedenfalls habe ich mich dem deutschen Verband der Grinche (DVG) angeschlossen und begehe diverse Festlichkeiten, innerlich knurrend, nur um nicht als Spaßbremse bezeichnet zu werden, oder aber den Ehefrieden zu wahren.
Anm. der Redaktion: Die hier wiedergegebenen Meinungen über Bremsspuren oder deren Beseitigung entsprechen nicht unbedingt der Meinung der Redaktion. Ausserdem hat sich die Redaktion ganz bewusst noch nie mit dieser Problematk auseinandergesetzt, da fäkal-anale Themata überhaupt nicht dem Markscheider Kulturniveau angepasst sind. Dennoch ist in der Redaktion eine intensive Diskussion , ja fast ein Streit entbrannt, was Versäuberungstaktiken von Spalten und Unterwäsche betrifft. Die Meinungen sind geteilt und es bestehen ernsthafte Zweifel, ob das Umwenden eine taugliche Methode sein dürfte. So wurde ein Praxistest beschlossen, bei dem die unterschiedlichen Meinungen gegeneinander antreten. Die empirische Evidenz wird zeigen, wer recht hat. Wir werden in einem Jahr, wenn die Tests beendet sind, wieder berichten.