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Die mordenden Töchter der Käthe Knötter, der Moritat 3.Teil mit Nachruf.

Veröffentlicht von Ambros Braesius am

Wir erinnern uns: Bei der Befragung in der Kampfsportschule „blutige Kirschblüte“ versuchte unser Kriminalistenduo Kommissar Knöllenbeck und Kriminalassistentin Jacqueline Freudenreich (fast fertig studierte Astrophysikerin), den oder die Täter des grausigen dreifach-Mordes zu eruieren. Dabei schreckten sie eine junge Frau auf, die sofort flüchtete, als sie die Beamten sah. Die Freudenreich spurtete hinterher und Knöllenbeck setzte die Befragung der Besitzerin fort.

„Ja, die Kordula ist eine unserer Besten hier in der Schule, ich verstehe nicht, weshalb sie davongerannt ist. Sicher aber hat sie mit dem Mord an den drei Männern nichts zu tun! Sie ist doch sehr tierliebend.“ erklärte die Besitzerin. Die Frau wirkte echt verwundert. „Sie trainiert sogar an ihren freien Tagen viel – auch in der freien Natur, sie ist hoch motiviert und es ist zurzeit schwierig, Trainingspartner für sie zu finden, weil sie so gut und ab und zu etwas zu temperamentvoll ist.“
„Aha“ meinte Knöllenbeck, und schrieb „tüchtig“ und „temperamentvoll“ in sein Notizbuch.
„Sie sagten, der Freund ihrer Tochter und seine zwei Kumpels seien seit einigen Tagen nicht mehr aufgetaucht?“  „Ja, seltsam, die Vier sind eigentlich unzertrennlich, die trainieren auch immer zusammen!“
„Naja, wie es scheint, doch nicht so unzertrennlich,“ Knöllenbeck schrieb „unzertrennlich“ und malte ein dickes Fragezeichen dahinter.
„Gut, das wäre im Moment alles“, er wandte sich zum Gehen, drehte sich an der Türe abrupt noch einmal um und fragte in bester Colombo-Manier:“ Wo haben sie trainiert, wenn hier geschlossen war und kennen sie die, waren das die Freunde ihrer Tochter?“ Er hielt der verdutzten Frau ein Foto des Tatorts unter die Nase. Die Frau starrte entsetzt auf das Foto, erbleichte und schwankte. „Ich sage nichts mehr ohne Anwalt!“

„Gut, das genügt mir schon! I’ll be back!“ Und mit diesem bekannten Filmzitat aus seiner Fremdwörterschatzkiste ging er definitiv.
Als er sich am späteren Nachmittag doch anfing Gedanken zu machen, weil seine Assistentin noch nicht zurück war, wurde erneut ein Leichenfund gemeldet; dieses Mal eine halbe Frauenleiche, in der Mitte durchgeschnitten und wieder auf dem Picknickplatz.
Knöllenbeck schwante Übles. Und obwohl es schon 5 Uhr durch war und eigentlich Zeit für ein Feierabendbier im „vorletzten Glas“, machte er sich auf den Weg zum Tatort.

Ein grässliches Szenario wartete auf ihn, seine schlimmsten Befürchtungen bewahrheitend.
Es war seine Assistentin, Jacqueline Freudenreich, d.h ihre obere Hälfte lag da in ihrem Blut auf dem Picknickplatz. Ihre abgetrennte linke Hand umklammerte unweit der Leiche die Pistole (nicht abgefeuert, nie gebraucht, wie sich später zeigte), der Torso an eine Holzbank gelehnt, die untere Hälfte des Körpers nicht auffindbar. Knöllenbeck war betroffen und übergab sich in das nächste Gebüsch. Dabei dachte er: „Heute werde ich wohl mehr als ein Bier brauchen“ Mehr gab sein Verstand nicht her. Im Kommissariat wurde er dann für drei Tage nicht mehr gesehen….

Hier sehen wir den Tatort (ohne die Opfer, die man wegen der schlechten Beleuchtung vermutlich eh kaum ausmachen könnte)

Es folgt ein Nachruf:
Da die Redaktion nach diesem schrecklichen Ende der Geschichte auch sehr betroffen ist und ein Bier braucht, schliessen wir dieses Kapitel mit einem gewissen Bedauern. Weil die mutmassliche Mörderin noch nicht gefasst ist und weil der Verbleib der abgetrennten, fehlenden Körperhälften ebenfalls nicht geklärt ist. Wo sind sie geblieben und warum wurden sie entfernt? Das Wie und Warum des Falles bleiben also im Dunkeln. Wir vermuten, dass der erste Tote, der Halbierte, ein Trainingsunfall war und der Rest dann aus Vertuschungsgründen gemeuchelt wurde. Dazu kommt nun der tragische Verlust der engagierten Markscheider Kriminalistin:
Sie hat sich mit der Mechanik der Sterne ausgekannt und starb in den Stiefeln auf einem Picknickplatz. Hat doch  Jacqueline Freudenreich mit ihren akkuraten, physikalisch und mathematisch klar definierten Aussagen immer für Klarheit – aber auch für Heiterkeit- gesorgt und es fragt sich schon, ob und wie unser Knöllenbeck ohne diese wertvolle Unterstützung künftig Fälle wird lösen können. Die Redaktion wird nun eine Schweigeminute abhalten, auf Jacqueline Freudenreich eine Bloody Mary kippen und für längere Zeit Betroffenheit zeigen.