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Die Mütze ab vor der Bank

Veröffentlicht von ORF am

Den Hut würde ich sofort abnehmen, wenn ich denn über einen verfügen würde. So muss es eben mein italienisches Designermützchen tun. Welches, wenn ich es genauer betrachte, wieder mal eine Runde in der Waschmaschine nötig hätte, so verschwitzt wie es ist. Aber egal, ich wollte damit nur meine Ehrfurcht vor der Erfindungsgabe der Menschheit ausdrücken, im speziellen Fall eines Minimalkaffeehausbetreibers auf Rügen.

Kürzlich waren wir, das Rudel, bestehend aus dem Hund Alf, der Gattin und dem dazugehörigen Ehemann, also meiner Wenigkeit, in Sassnitz. Nach schweißtreibender (an diesem Tag nicht temperaturabhängig) Besichtigung eines englischen U- Bootes (Platzmangel, wo immer man hingeguckt hat) und vieler anderer schöner Sachen, wollten wir das Ganze mit dem Besuch eines winzigen Kaffeehauses, direkt an der Straße krönen. Da sah ich sie! Direkt vor dem Geschäft stand eine offensichtlich waschechte Coronabank. Man erinnert sich. Sitzplatz, Leerraum, Sitzplatz … usw.. Wegen drohender Infektionsgefahr sollte zwischen den Rastenden ein gewisser Mindestabstand herrschen. Fällt da jetzt der Cent?

Umgebaute Coronabank

Jedenfalls hat der Chef des Kaffeehauses, ein offensichtlich handwerklich begabter Knabe und im Besitz entsprechenden Materials, den Leerraum der Sitzangelegenheit mit einer mittleren, fest angebrachten Erhöhung versehen, auf der man Kaffee und Kuchen und was weiß ich abstellen kann.

Ein Garant für Zweisamkeit, welcher gleichzeitig aber auch gegen Intimität in der Öffentlichkeit oder harsche körperliche Auseinandersetzungen bei der Auswahl von diversen Genussmitteln dient. Eine Trennung, die eben nicht nur das Genießen gestattet, sondern auch im Falle eines erneuten Ausbruchs der Seuche für einen gewissen Mindestabstand sorgt.

Respekt für einen Großen im Geiste, auch wenn er es gar nicht ahnen sollte.

 

Kategorien: Alltag