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Eat Art – Der neue Trend

Veröffentlicht von Phacops am

Wie schon in vielen Museen in aller Welt, ist ein neuer Trend zu sehen. Statt langweiligen flächigen bemalten Leinwänden in Öl, fügen die Kunstschaffenden weitere Ingredienzien hinzu, um die Anzahl der Besucher in den Museen zu erhöhen und zu Diskussionen anzuregen.
Der Essig, der zu einer guten Vinaigrette gehört und sich am besten auf einem Impressionisten macht, vor allem in Kombination mit bunten Salaten, darf in einer solchen Aktion nicht fehlen. Auch Ketchup, das in der modernen Haute Cuisine einen festen Platz erhalten hat, trägt vieles zur farblichen und kulinarischen Aufwertung von Kunst bei.

In der Markscheider Gemäldegalerie konnten Profis nun alten Meistern eine neue moderne Zukunft schaffen. Es begann mit einer Amuse Gueule, einem kleinen Gruß aus der Hexenküche, gefolgt von einer Tomatensuppe auf einem Rembrandt, wobei der Nachbar, der gerade daran war, das benachbarte Gemälde aufzuwerten, einen dicken Hals bekam. Ob aus Neid oder wegen übermässiger Kalorienzufuhr konnte nicht eruiert werden. Der Salat unterstrich das Genre eines Blumen-Breughels, gefolgt von einem Schweinsbraten, der ein altes Motiv eines Rubens wieder aufgriff und kongenial ergänzte. Ein lieblos hingeklatschter Plattfisch kam beim Publikum nicht gut an, da dieser von einem bekannten Fischhändler geliefert wurde und schon in den Zustand der Verwesung übergegangen war. Das Publikum äusserte hier Zweifel an der Wertbeständigkeit der Verbesserung.

Bei diesem Kunstwerk kam es leider zu einem tragischen Unglück, weil sich die eat-art Künstlerin nicht entscheiden konnte, wohin mit dem Supplement (einem Original angelutschten Ricola®) und nach zwei Tagen Nachdenkens in katatonische Starre verfiel. Immerhin konnte das Rettungsfahrzeug ungehindert bis zu ihr gelangen.

Durch den Sponsor einer stadtberüchtigten Pizzeria erhielten nicht verkaufte Exemplare der Mafiatorten eine Renaissance. Auch hier kommt ein Sekundenkleber zum Einsatz, der die Pizzen an strategisch sinnvollen Punkten des Gemäldes fixiert.
Den Abschluss bildet ein Eiskonfekt, das einer kühlen Landschaft eines C.D.Friedrich gut zu Gesicht steht. Der Leser kann sich hier selbst kreativ betätigen und das Titelbild dieses Artikels am heimischen vermutlich eh schon versifften Bildschirm  mit einem Eiskonfekt passend machen.
Die Begeisterung des Publikums findet keine Grenzen und sie loben die Kreativität der Letzten der unheiligen Tage, die für dieses Spektakel verantwortlich zeigen. Leider wird dies eine einmalige Aktion bleiben, da sich die Künstler:innenaussenundüberhaupt (m/w/d/?/%$§$) festgeklebt haben und die herbstliche Schließung des Museums für 6 Wochen nicht bedacht hatten. Wir vermuten deshalb, dass nach der Herbstschliessung einige Kunstwerke von den Aktivisten gefressen sein werden. bevor sie vom Schöpfer der Körperwelten selbst zusammen mit den aufgewerteten Gemälden zu einem Gesamtkunstwerk verarbeitet werden.

Kategorien: Kultur