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Homo markscheidensis

Veröffentlicht von El Blindo am

Schon lange sind Menschen von der Vorstellung fasziniert, dass ihre Vorfahren mit Sack und Pack von Afrika nach Markscheid gezogen sind, und hier vor 40000 Jahren den Neandertaler verdrängt haben.

Die meisten werden sich von diesem Glauben getrost verabschieden dürfen.

Denn das, was Paläontologen jetzt herausfanden, ist noch viel faszinierender. Die menschlichen Überreste (mehrere Skelette und reichlich Artefakte), die bei Grabungen in der Emscheraue gefunden wurden, sind wesentlich älter als die bisher bekannten Funde von Hominiden in Europa.

Der unbekannte Hominide erhielt von den Wissenschaftlern den Spitznamen Horst, da während der Ausgrabungen im Radio gerade „Jetzt kommt Horst“ gespielt wurde. Sein korrekter wissenschaftlicher Name lautet allerdings „Homo markscheidensis“.

Horst lebte vor rund 350 000 Jahren in der Gegend von Markscheid und war schon wesentlich weiter entwickelt als die anderen Hominiden dieser Zeit.

Der Homo Horst

Er erreichte eine Größe von 1,75 Meter, sein Gewicht betrug bis zu 125 Kilogramm, und sein Hirnvolumen maß 1250 bis 1450 Kubikzentimeter. Horst besaß wie wir lange Beine, kurze Arme und einen dicken Bauch.

Homo markscheidensis nutzte bereits das Feuer, lebte schon in gemauerten Reihenhütten und stellte nicht nur Faustkeile her, die typischen Werkzeuge jener Zeit. Etliche Beifunde der Grabung lassen sogar vermuten, dass er daneben bereits Gegenstände von hohem kulturellen Wert herstellte, wie z.B. das Verbundpflaster oder die Pantoffeln.

Dass er erst jetzt entdeckt wurde, erklären die Paläontologen mit der doch recht dichten Bebauung in der Region, die wohl noch einige sensationelle Überraschungen verdecke. Ein Rätsel blieb bisher auch, wann er und ob er überhaupt ausstarb.

Eine Rekonstruktion von Horst (Homo markscheidensis) ist ab sofort im Naturkundemuseum Markscheid zu sehen.

Kategorien: BildungswesenKultur