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Innenstadtimmobilien künftig mit steuerlicher Kriegsvorsorgebegünstigung

Veröffentlicht von Hans Wurst am

Berlin (dpoi) – In einem mutigen Schritt zur „zeitgemäßen Besteuerung“ will die Bundesregierung Eigentümerinnen und Eigentümer von Immobilien in Innenstadtlagen künftig steuerlich entlasten – wegen erhöhter Bombardierungswahrscheinlichkeit im Ernstfall.

Die sogenannte „Kriegsvorsorgebegünstigung“ soll vor allem für Grundstücke in der Nähe von Bahnhöfen, Industrieanlagen oder verkehrstechnischen Knotenpunkten gelten. Laut Bundesfinanzministerium seien dies „klassische Erstziele feindlicher Luftangriffe“, wie sich aus der Analyse historischer Kriegsverläufe und aktueller Drohnentrends ergeben habe.

„Wir müssen anerkennen, dass eine Wohnung mit Domblick und Bahnhofsnähe in Friedenszeiten als ‚Premiumlage‘ gilt, aber im Ernstfall eher einem Freifeldziel ähnelt“, so ein Sprecher des Ministeriums. „Wenn man morgens nicht weiß, ob der idyllische Altbau des Mitbürgers in Trümmern liegt, kann man beim besten Willen keine marktübliche Grundsteuer verlangen.“

Der romantische Wert von Ruinen sollte nicht unterschätzt werden

Der Sachverständigenrat begrüßte die Reform als „überfällige Anerkennung geopolitischer Realitäten“. Man empfehle allerdings ergänzend eine „Luftschutzabschreibung“ für Denkmalschutzimmobilien und ein „Bunkerbonusmodell“ für Hausbesitzer mit ausbaubarem Keller.

Während Immobilienpreise in Innenstadtlagen bereits seit einiger Zeit stagnieren – vor allem, weil man dort nichts mehr hört als Sirenen, Autos und den Stimmen von Immobilienmaklern – könnte die Reform die Flucht ins Grüne endgültig zur nationalen Überlebensstrategie erklären. Erste Bauunternehmen werben bereits mit dem Slogan: „Jetzt vorsorgen: 80 Kilometer Mindestabstand zur nächsten Brücke sichern!“

Die Reform ist Teil eines neuen politischen Kurses, der auf eine „pragmatisch-postapokalyptische Stadtentwicklung“ setzt. Innenstädte sollen laut Entwurf langfristig zu „passiven militärischen Pufferzonen“ umgewidmet werden. Radikalere Vorschläge, wie etwa die komplette Rückverwandlung von Stuttgart in ein Übungsgelände, befinden sich in Prüfung.

Mit der Kriegsvorsorgebegünstigung zeigt die Bundesregierung, dass sie bereit ist, sich den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu stellen. Vielleicht nicht mit Mut, aber mit mathematisch belegter Resignation.