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Klimawandel gestoppt – Welt gerettet!

Veröffentlicht von frcx am

Erleichtertes Aufatmen bei den Menschen auf der ganzen Welt. Die Mühen haben sich gelohnt. Der Kampf gegen den Klimawandel ist gewonnen. Vor einer eigens anberaumten Sondersitzung der Uno verkündeten die aus aller Welt angereisten Staatschefs die frohe Botschaft: Alle gesteckten Klimaziele wurden vollumfänglich erreicht. Zum ersten Mal in der Millionen Jahre alten Geschichte der Erde wurde ein Klimawandel gestoppt. Bei Champagner und gegrillten Eisbär-Steaks stießen die Staatslenker auf die Rettung der Welt an, während über ihren Köpfen ein prächtiges Feuerwerk den Himmel majestätisch erleuchtete.

Und während auf der ganzen Welt die Menschen ausgelassen feiern, hat Markscheid am Mittwoch einige Reaktionen auf diese großartige Nachricht für Sie eingefangen:

Greta Thunberg (ehemalige Klimaaktivistin): Es stimmt schon, mit der Fliegerei verbindet mich eine starke Hass-Liebe. Und jetzt, da die Welt gerettet ist, kann ich es ja zugeben: Ich fliege für mein Leben gerne. Und was lag da für eine junge, weltgereiste Frau ohne Schulabschluss näher, als Flugbegleiterin zu werden? Und so sehen Sie mich hier als freundliche Stewardess beim Getränke ausgeben an Bord des Scandinavian Airlines Fluges nach, äh… Moment, bitte. Einen zweiten Tomatensaft? Aber Sie hatten doch schon einen. Es gibt keinen Tomatensaft B. Nein, auch nicht in der First Class!! Wie können Sie es wagen!?

Torben-Malte Wichtle (Besitzer eines Elektro-Autos): Mist! Auf’s falsche Pferd gesetzt. Und wie soll ich die Karre jetzt wieder loswerden? Bei der lächerlich kleinen Reichweite und der extrem langen Ladedauer. Und ohne geeignete Lade-Infrastruktur. Und feuergefährlich ist das Ding obendrein auch. Wer wird mir da noch ein überteuertes Elektro-Auto abkaufen? Jetzt, da alle wieder auf Diesel umsteigen?

Lisa Kleinschmidt (Schülerin am Hölderlin-Gymnasium Markscheid): Ich kann mir das noch gar nicht richtig vorstellen. Freitags nicht mehr im McDonald’s vor dem Rathaus abhängen? Wie soll das denn gehen? Und womöglich soll ich nächsten Freitag noch ’ne Mathe-Arbeit schreiben, oder wie? Aber nicht mit mir! Und jetzt Alle: Wer nicht hüpft, ist für Mathe! Wer nicht hüpft, ist für Mathe!

Hans Koschiewski (Mitglied des Stadtrates Markscheid): Ich bin voller Stolz auf die gemeinsam erreichten Erfolge im Kampf gegen den gefährlichen Klimawandel. Und wir als Parlamentarier gehen wie immer mit guten Beispiel voran: Zur Feier des Tages verzichten wir auf die alljährlich anstehende Erhöhung der Diäten!

Endlich werden wir, wie unsere Omas, diese Umweltsäue, wieder solche Bilder sehen können. Was gibt es schöneres, als gefrorene Knospen im März?

Und während sich der Berufspolitiker mit einem Kollegen aus unerfindlichen Gründen schlapp lacht, wollen wir zu guter letzt niemand geringeren als unsere allseits geschätzte und beliebte Bürgermeisterin zu Wort kommen lassen:

Beate Crohn-Corque (Bürgermeisterin von Markscheid): Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger! Wer gedacht hatte, mit der Rettung der Welt hätte sich das mit der CO2-Steuer erübrigt, den muss ich jetzt leider enttäuschen. Die Mehreinnahmen für die Stadtverwaltung sind schon fest im Haushalt eingeplant. Und natürlich auch die Erhöhung, die jedes Jahr kommen wird. Da haben wir doch das Perpetuum Mobile der Steuergesetzgebung erfunden: Eine Steuer auf einfach jeden Aspekt des menschlichen Lebens. Und die jedes Jahr ohne weitere Schritte automatisch steigt. Und Sie glauben tatsächlich, das würden wir jetzt wieder hergeben? Eine Steuer, die so geschickt verkauft wird, dass viele Menschen sie sogar gerne zahlen, weil sie sich einbilden, damit der Umwelt zu helfen? So eine fantastische Steuer bleibt natürlich. Auch wenn die Grundlage dafür wegfällt. Aber das tut sie ja nie wirklich.

Die Steuer brauchen wir schließlich, um auch weiterhin die Welt zu retten. Der Menschheit bleibt ja auch kaum die Zeit, um mal tief durchzuatmen. Denn schon steht die nächste Katastrophe vor der Tür: Wie Sie sicher wissen, rechnen Computer auf der ganzen Welt binär, also mit Nullen und Einsen. Und nicht mit Nullen und Zweien. Bei Nullen und Zweien stürzt jeder Computer sofort ab. Was bedeutet, dass am 20.02.2020 um 20:02 Uhr der Y2K-Bug zuschlägt. Schon wieder.