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Knöllenbeck und der Retter der Leberwurst Fall #25

Veröffentlicht von Ambros Braesius am

Entspannt zurückgelehnt sass Kriminalkommissar Knöllenbeck früh morgens um 10.00 in seinem neuen Bürosesssel, die weichen Polster und die ergonomische Sitzposition geniessend. Nach langem Streiten mit der Finanzabteilung war ihm endlich ein neuer Stuhl bewilligt worden, nachdem er nachgewiesen hatte, dass er bisher mindestens 88% seiner Arbeitszeit an seinem Schreibtisch verbracht und dass seine körperliche Integrität durch den klapprigen, knarrenden Bürostuhl auf dem er bisher seine Zeit abgesessen hatte, bereits erhebliche Stand- bzw. Sitzschäden (Hornhaut an der Sitzfläche, Versteifung der unteren Rückenwirbel, Genitalverpilzung durch die andauernde Feuchtigkeit und beginnende Erektionsprobleme wegen der gestauten Blutversorgung) davongetragen hatte.

So hätte es gewesen sein können, aber noch wissen wir es nicht

Aber alles Geniessen hat ein Ende und so wurde er durch das plötzliche und penetrante Läuten des Telefon aus seinem zufriedenen, meditativen Zustand gerissen.

Es war Frau Fitze, die unerbittliche Dame am Empfang des Kommissariats, die ihm die Koordinaten eines Leichenfundes meldete. Ein Jogger hatte die grausige Entdeckung gemacht. Die Leiche, ein junger Mann (so rein physiologisch, chromosomatisch gesehen) lag etwas abseits im Unterholz auf dem Rücken, offenbar schon 2-3 Tage tot, am Hinterkopf eine tiefe Delle und die Weichteile bereits von Aasfressern massiv angenagt und teilweise nicht mehr vorhanden. Knöllenbeck liess die Spurensicherung und die Gerichtsmedizin ihres Amts walten und befragte als erstes den geschockten Finder der Leiche.

Der wusste nichts, hatte nichts Besonderes beobachtet, ausser dass er vom penetranten Verwesungsgeruch neugierig geworden, nachgesehen hatte, was denn da so stank und war somit von seiner Nase zum Toten geführt worden. Er beteuerte, den Toten nicht zu kennen und somit auch nicht mit ihm verwandt zu sein – Knöllenbeck fragt immer zuerst die Verwandtschaftsverhältnisse ab, weil er in seiner Ausbildung gelernt hat, dass bei Tötungsdelikten oft familiäre Konflikte zu plötzlichen Todesfällen führen können. Also hatte er nicht viel, eigentlich nichts, als er wieder ins Kommissariat zu seinem neuen Sessel zurückkehrte. Und so wartete er erst mal ab, auf seinem neuen ergonomischen Sitzmöbel, was die forensischen Untersuchungen ergeben würden. Nach zwei Tagen wusste er es: Der Tote ca, 65kg schwer, vermutlich indogermanischen Ursprungs und etwa 19 Jahre alt, war erschlagen worden, dann hatte ihm jemand die inneren Organe entfernt; nur die Gedärme waren noch vorhanden. Und Aasfresser hatten in der heimeligen Höhle herumgeknabbert. So weit die Facts. Knöllenbeck war ratlos. Er wusste weder, wer der Tote war, noch, warum und wozu man ihm die Organe entfernt hatte.

Aber dann hatte er eine geniale Idee und schaute, ob irgendwelche passenden Personen als vermisst gemeldet worden waren. Er beglückwünschte sich zu seinem Geistesblitz und wies Frau Fitze an, ihm eine Liste der kürzlich vermissten Personen zu besorgen. Soweit der Einblick in das rührige Schaffen des besten Kriminalkommissars von Markscheid. Sicher wird in der nächsten Folge das Rätsel gelöst werden. Oder ein Neues entdeckt, wer weiss?