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Markscheid macht Rennsport

Veröffentlicht von Ambros Braesius am

Die Rundstreckenrennen der Königsklasse wurden zu einer Gähn- und Schnarchveranstaltung totreglementiert. Nur noch das Kapital garantiert Erfolge. Wer investiert, gewinnt. Und immer mehr Charakterköpfe, die früher für Spass, Irritationen und positive und negative Aufregungen gesorgt haben, sterben weg. Nun braucht es neue Ideen.

Ausserdem sind der Hockenheim- und der Nürburgring vielleicht bald Vergangenheit. Wie immer in solchen Dingen ist hier Markscheid, bzw. die Stadtverwaltung an vorderster Front mit belebenden, innovativen Ideen vollumfänglich mit dabei. 

Der Stadtrat für Brot und Spiele, Körperertüchtigung und Volksgesundheit der Markscheider Stadtverwaltung, Edmund Blitzer (59), von seinen Freunden „Edi Bleifuss“ genannt, trat kürzlich mit neuen Plänen an die Öffentlichkeit, um dem Gran-Tourismus frische Impulse zu geben:

Markscheid wird künftig jährlich ein Rennen der Formel „MaFX“ (Markscheid Formel X) durchführen. Spannung, Spass und Überraschungen sind garantiert.

Hier das gestraffte und vereinfachte Reglement:

  1. Gas geben ist weiterhin erwünscht, im Notfall darf auch gebremst werden, muss aber nicht.
  2. Die Fahrzeuge: Die Art und Grösse des Antriebs ist frei; die Anzahl Räder ebenfalls. Es gibt keine Leistungsbegrenzung. Die Lautstärke des Antriebs sollte nicht unter 130 Dezibel fallen. Bei Turbinenantrieben sollten keine Nachbrenner verwendet werden, um die Bärte und Schnurrbärte der Zuschauer und Zuschauerinnen nicht unnötig zu versengen.
  3. Aerodynamik: Verstellbare Flügel und ähnlicher Firlefanz ist nicht mehr erlaubt, allerdings sollte auf mindestens 95% der Strecke mit mindestens zwei Rädern Bodenhaftung angestrebt werden.
  4. Die Fahrer werden die Reifen selbst wechseln und die Fahrzeuge auch selbst auftanken. So kann das unsinnige Gewusel an den Boxen vermieden werden. Der Zuschauer hat so mehr Übersicht und darf nötigenfalls auch mithelfen.
  5. Die Strecke besteht aus stillgelegten Strassenteilen und wird nicht speziell präpariert und freigeräumt. Sie führt entweder im Kreis herum oder auch nicht. Somit soll ein gewisser Überraschungseffekt gewahrt werden. Die Boxen für die Rennställe müssen nicht zwingend neben oder an der Strecke sein; die Standorte werden verlost. Ebenfalls verlost wird während des Rennens die Anzahl der Runden und der Zeitpunkt der Zieldurchfahrt.

Hier sehen wir einen Teil der zukünftigen Strecke. Sie bietet allerlei Abwechslung und stellt hohe Anforderungen an das fahrerische Können. Die Passantin wird dann aber nicht mehr dort stehen. Die Rennleitung versprach, noch ein wenig zu kehren vor dem Rennen. 

Weiter gilt:

  1. Die Streckenposten arbeiten ehrenamtlich und werden gratis verpflegt mit Bier, Pizza und Pommes. Sie sollten sich nicht zu weit von der Strecke entfernen und während des Rennens -wenn möglich- telefonisch erreichbar sein- ausserdem immer einen Feuerlöscher auf sich tragen. (Bierflaschen gelten nicht als Feuerlöscher!)
  2. Der Siegerin oder dem Sieger stehen ein Pokal zu und ein romantisches Abendessen mit der Stadtoberhäuptin Crohn-Corque.

Die Anmeldung dieses Oldtimers wurde nicht akzeptiert, weil er mit seinem Fahrzeug trotz ausserordentlich blähender Futterbeimengungen 130 Dezibel nicht erreichte. Auch ist er mit 4 PS leicht untermotorisiert.

Schon einen Tag nach dieser Ankündigung seien bei der Rennleitung 23 Meldungen eingegangen. Nach dieser hochprofessionellen Planung erwarten wir insgesamt neue Impulse für den internationalen Rennsport. Wir von der MamM werden selbstverständlich berichten.