Markscheids Feuerwehr
Es gibt einen Grund, warum wir bisher so wenig oder nichts über die Arbeit der Markscheider Feuerwehr lesen konnten. Wie wir aus der Geschichte wissen, hat Markscheid den 2. Weltkrieg ohne zusätzliche Zerstörungen überstanden. Die Bomberpiloten dachten immer, wenn sie Markscheid überflogen: „Nanu? Hier waren wir schon?“ und flogen weiter. Hat übrigens der geniale Sträter schon 2012 über Dortmund herausgefunden. Dortmund, hie Markscheid. Da Markscheid aber von oben (und nicht nur von oben) schon immer recht kariös ausschaute, kam bisher niemand auf die Idee, dass eine Feuerwehr vonnöten wäre. Oft hat man das Gelumpe einfach runterbrennen lassen. Der langen Rede kurzer Sinn: Markscheid hat keine Feuerwehr.
Aber mit der Zeit steigen die Ansprüche und nun hat das Nachbardorf Emscherbüttel eine eigene Feuerwehr. Und seit Markscheids Frauen TV-Serien über heldenhafte, stattliche Feuerwehrmänner, die durchs Fenster einsteigen und angebrutzelte Frauen und hilflose Kinder retten, streamen können, fordern immer mehr Markscheiderinnen und auch Markscheider: „Eine Feuerwache muss her!“
Edmund Blitzer, genannt „Eddy Bleifuss“, der beleibte Mann im Stadtrat für Brot und Spiele und Bevölkerungsschutz – der Mann fürs Grobe also – wurde denn auch beauftragt, eine Feuerwehr auf die Beine bzw. Leitern zu stellen.
Mangels Finanzen mussten kreative Lösungen her.
Der Stadtrat veranstaltete ein Brainstorming und es wurden doch einige interessante Vorschläge entwickelt, was angesichts der Menge an Brain im Stadtrat eine hervorragende Leistung ist. (wir applaudieren! Anm. der Red.)
Hier sind die Vorschläge:
- Bei Nacht und Nebel nach Emscherbüttel schleichen und die dortige Feuerwehr entwenden.
- Warten auf den Dürresommer, der 110% sicher im nächsten Jahr stattfinden wird und dann angesichts des brennenden Fickwalder Forstes eine Sammelaktion starten.
- Das Stadthaus anzünden und dann Pressemitteilungen rauslassen unter dem Titel: „Wer ist dafür, dass wir eine Feuerwehr brauchen?“ (Hier gab es gleich Gegenstimmen, weil einige es eine hervorragende Idee fanden, das Stadthaus anzuzünden.)
- Freibier und Bratwurst und Impfung für alle, die für eine zukünftige Feuerwehr spenden.
- Dem Katastrophenexperten der CDU, Herrn Prof. stud.pol. Armin L. für die nächsten Bundestagswahlen 2025 Wählerstimmen aus Markscheid zusichern, wenn er dann als Kanzler Bundeszuschüsse abzweigt für die Markscheider Feuerwehr.
- Der Expertin für Pflanzen- und Landschaftsschutz der Grünen, Frau Dr. stud.pol. Annalena B. für die nächsten Bundestagswahlen 2025 Wählerstimmen aus Markscheid zusichern, wenn sie dann als Kanzlerin Bundeszuschüsse abzweigen würde für die Markscheider Feuerwehr. (Man beachte den Konjunktiv. den der Autor brauchte, weil er beim Verfassen dieses Satzes im Sommer 2021 einen Lachkrampf bekam bei der Vorstellung, dass AnnaLena B. je in der Regierung sitzen würde.)
Diese Vorschläge – einer besser als der andere – wurden gut geheissen und der Stadtrat einigte sich darauf, alle – sogar Vorschlag 2 – sofort umzusetzen. Der Stadtschreiber empfahl, dem Projekt einen griffigen, eingängigen Namen zu verpassen und so wurde es gemacht. Es entstand das sogenannte
„Projekt: polyvalente Markscheider – Feuerwehrbeschaffungsstrategieplanung“.
(Sicher wird dieser prägnante Begriff in die Geschichtsbücher eingehen. Anm. der Redaktion)
Allerdings wurde der Vorschlag Nummer 1 vorerst noch vertraulich behandelt, um die Emscherbüttler nicht unnötig aufzuschrecken. Aber der Rest wurde sogleich kommuniziert und alle waren begeistert. Endlich ging etwas.
Ob wirklich etwas ging und was genau, werden wir bald berichten können.