
„Meine Kämpfe“ von Hans Wurst: Ein Meisterwerk der Mittelmäßigkeit
Der neueste Streich aus dem renommierten Markscheider MamM-Verlag sorgt für Furore: Hans Wurst, der unbestrittene Kaiser des belanglosen Alltags, hat seine Autobiografie „Meine Kämpfe“ veröffentlicht. Die Kritiker überschlagen sich – nicht vor Begeisterung, sondern eher mit einem Mix aus Verwirrung und leichtem Magenbrennen. Aber was erwartet man auch von einem Buch, das den epischen Lebensweg eines Mannes beschreibt, dessen größter Feind bislang der schnürende Hosenbund nach dem Besuch beim Griechen war?
In „Meine Kämpfe“ beschreibt Wurst auf atemberaubend zähen 400 Seiten die unzähligen Herausforderungen, die ihm das Leben in Markscheid aufzwang – darunter seine tägliche Schlacht gegen die Schlummertaste und die schier unlösbare Aufgabe, den richtigen Gang im Supermarkt für Toilettenpapier zu finden. Ein echter Überlebenskampf, wie er im Buche steht.
„Ich wollte zeigen, dass auch das scheinbar Unspektakuläre dramatisch sein kann“, erklärt Wurst stolz in einem Interview. „Nicht jeder wird als Held geboren. Manchmal bist du eben nur der Typ, der um 11 Uhr vormittags schon wieder die Fernbedienung verloren hat. Aber auch das ist ein Kampf, verdammt nochmal!“ Die Leserschaft soll durch seine Autobiografie erkennen, dass das wahre Leben eben nicht nur aus Triumphen besteht, sondern vor allem aus Niederlagen im Kampf mit der Kaffeemaschine und der Unfähigkeit, beim Lotto zu gewinnen.

Survival im Supermarkt
Das Buch ist in vierundzwanzig Kapitel unterteilt, von denen jedes einen zentralen Konflikt im Leben von Hans Wurst thematisiert.
Doch nicht nur inhaltlich brilliert „Meine Kämpfe“ mit Banalität auf höchstem Niveau – auch stilistisch hat Hans Wurst seinen ganz eigenen Weg gefunden, die Leser*innen in einen literarischen Halbschlaf zu versetzen. Ein Kritiker bemerkte treffend: „Man liest und fragt sich ständig: Muss das jetzt wirklich erzählt werden?“ Ja, muss es. Denn Hans Wurst hat eine Mission: Der Welt zu zeigen, dass selbst das belangloseste Leben eine Bühne verdient. Und sei es nur die kleine Bühne des Markscheider Stadtpark-Festes.
Natürlich wurde der Titel „Meine Kämpfe“ bewusst gewählt. „Ich wollte einen Titel, der mein Leben auf den Punkt bringt und zugleich irgendwie historisch klingt“, so Wurst. Dass der Titel eventuell an ein gewisses anderes Buch erinnern könnte, das, sagen wir mal, nicht unbedingt den besten Ruf genießt? Ein reiner Zufall! „Mir geht’s hier nicht um Politik“, erklärt Wurst empört. „Ich kämpfe nicht gegen Systeme, sondern gegen Socken, die sich nach dem Waschen irgendwo im Haus verstecken.“
Der Markscheider MamM-Verlag verteidigt die Veröffentlichung mit Nachdruck. „In einer Welt voller Superhelden und Karriereleitern brauchen wir auch Helden des Alltags“, erklärt die Verlagsleitung. „Hans Wurst zeigt uns, dass zwar nicht jeder Kampf episch, aber jeder Kampf es wert ist, erzählt zu werden – egal, wie ermüdend er sein mag.“
Ob „Meine Kämpfe“ das nächste große Ding in der Weltliteratur wird, bleibt abzuwarten. Aber eines ist sicher: Noch nie hat sich ein so gewöhnliches Leben so ernst genommen. Ein Muss für alle, die schon immer wissen wollten, wie man mit durchschnittlicher Entschlossenheit eine Flasche Bier öffnet.