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Nautische Instrumente für Navigation, Positions- und Zeitbestimmung

Veröffentlicht von El Blindo am

Ob erfahrener Seemann, ambitionierter Hobbysegler oder blutiger Anfänger im nautischen Betrieb – an der ‚Markscheid am Mittwoch‘ kommt schon lange niemand mehr vorbei, der sich für maritime Themen in allen ihren Spielarten interessiert. Ob in der Offiziersmesse der Bundesmarine oder am Landungssteg in Kiel, die ‚MamM‘ ist für Fachleute so unverzichtbar wie die Rahnocken für die Brassen. Heute wollen wir uns mit den gängigen nautischen Instrumenten beschäftigen.

Was eine Sextante ist, weiß wahrscheinlich jeder und auch vom Sextanten haben sogar blutige Landlubber schon mal gehört. Aber was genau ist zum Beispiel ein Felukenspanner? Wir geben Auskunft.

Legende:

Nummer 1: Das Moffengaffel – Dieses probate Werkzeug dient der Zeitbestimmung beim traditionellen Kielholen. Während der Delinquent zum Vergnügen seiner Mannschaftskameraden unter dem Schiff durch an einem Seil von einer Rah zur anderen gezogen wird, liefert das Moffengaffel (zunächst nur auf niederländischen Schiffen für deutsche Matrosen gedacht) dazu zuverlässige Angaben. So steht einer zweiten und dritten Runde nichts im Wege.

Nummer 2: Der Felukenspanner – Das auch als ‚Setteerammer‘ bezeichnete Instrument wird Besatzungsmitgliedern ins Ohr eingesetzt, die auf zweimastigen Küstenfahrzeugen im Mittelmeer die nötige seemännische Disziplin vermissen lassen. Im Wiederholungsfalle wird der Felukenspanner tiefer in den Gehörgang getrieben.

Nummer 3: Der Backschaftmeter – Damit wird der Mindestabstand zwischen Gemeinschaftsräumen und Kombüse zuverlässig vermessen, um den Smutje vor Gewalttätigkeiten während der Essensaufnahme der Besatzung zu schützen.

Nummer 4: Der Bilgenkratzer – Um die Planken der unteren Schiffsräume zuverlässig und vor allem gründlich von Ablagerungen aller Art zu befreien, kommt für Feinarbeiten der Bilgenkratzer zum Einsatz. Hilfsweise kann auch vorübergehend ein Zahnstocher Verwendung finden.

Nummer 5: Der Eselshauptsaligspreizer – Mit diesem praktischen Werkzeug wird das Verbindungsteil von Bugspriet und Klüverbaum täglich mehrfach neu vermessen, um Langeweile bei den Mannschaftsmitgliedern vorzubeugen.

Nummer 6: Der Kajütenjodler – Zu den beliebten Einführungsritualen für frischgebackene Seeleute besonders aus der Schweiz und Süddeutschland gehört es, diesen überraschend einen schweren Trimmblock auf den Vorderfuß zu schmettern. Die Länge ihrer Schmerzensschreie wird mit dem Kajütenjodler gemessen und dann zeitnah ins Logbuch eingetragen.

Nummer 7: Der Grummetstroppwinsler – Instrument zur Navigation und zur Positionsbestimmung. Langweilig, besonders in Zeiten von ausgefeilten GPS-Systemen.

Nummer 8: Der Judasohrwieger – Das Gerät wird mutmaßlichen Meuterern in den Anus eingeführt, um deren Körpertemperatur bei der hochnotpeinlichen Befragung durch die Bordautoritäten zu messen.

Nummer 9: Der Loblollyboytreiber – Ein unverzichtbares Hilfsmittel, um den Schiffsarzt und seinen Assistenten zu mehr Tempo bei der Behandlung von Drückebergern zu bewegen.

Nummer 10: Der Trabakelzeiger – Ein unverzichtbares Werkzeug, um die Arbeitsgeschwindigkeit west-, süd-, nord-, mittel- und osteuropäischer Matrosen hart am Wind zuverlässig bestimmen zu können.

Nummer 11: Das Toppgastbaccolo – Erfahrene Matrosen nutzen dieses Instrument als Flötenersatz, um für gute Laune an Deck und in den Wanten zu sorgen. Wird bei Flaute oft verwendet, um Winde herbeizurufen.

Anm. der Redaktion: Wer diese Begriffe gelernt hat, wird die nächsten Artikel in dieser Fachzeitschrift ohne Mühe verstehen können.