
Schock im Markscheider Zoo: Pinguin legt ein Ei!
Markscheid (ano) – Auf Kevin Wittkowski, den Tierpfleger des Pinguingeheges im markscheider Zoo, wartete gestern Morgen eine faustdicke Überraschung: Im Nest von Max und Moritz, den beiden schwulen Humboldtpinguinen, lag ein frisch gelegtes Ei. Die beiden Pinguine, die durch ihr seit Jahren bestehendes gleichgeschlechtliches Verhältnis nicht zuletzt wegen der Berichterstattung in überregionaler Presse, Funk und Fernsehen quasi zu den Wahrzeichen des markscheider Tierparks avanciert sind, kümmern sich nun abwechselnd brütend um ihren unerwarteten Nachwuchs. In ihrem natürlichen Habitat kommt es zwar vor, dass schwule Pinguinpärchen von einem der anderen Paare einer Kolonie ein Ei stehlen und es dann ausbrüten, in diesem Fall ist das aber auszuschließen, da Max und Moritz bislang die einzigen Pinguine des Zoos sind.
Dr. Pascal-Francois Kuhn, der Direktor des markscheider Zoos zeigt sich bei einem Interview mit der MamM erschüttert über das Ereignis: „Wir sind alle sooo besorgt um Max und Moritz, die beiden sind ja unsere Publikumslieblinge. Bisher sind jeden Tag viele Lehrer mit ihren Schulklassen zu uns gekommen, um ihnen zu zeigen, daß queeres Verhalten auch in der Tierwelt ganz normal ist und wenn uns diese Besuchergruppe nun durch das skandalöse Verhalten der beiden Vögel wegbricht, sind die Folgen noch gar nicht abzusehen. Zudem werden wir nun wahrscheinlich auch auf den Futterkosten für die Pinguine sitzen bleiben. Mit den reichlichen Fischspenden der markscheider LGBTQ+ Community konnten wir Max und Moritz bisher immer ausgezeichnet verpflegen, aber auf diese Unterstützung werden wir uns in Zukunft wohl nicht mehr verlassen können.
MamM-Reporter: „Haben Sie schon über Pläne nachgedacht, um einen drohenden Besucherschwund des Zoos zu kompensieren?“
Dr. Kuhn: „Ich habe heute mit dem Zoopark in Moskau telefoniert, die hätten zwei schwule Bären, die eigentlich schon eingeschläfert werden sollten. Aber wegen der gegenwärtigen Wirtschaftssanktionen könnte es Jahre dauern, ihre Überführung nach Markscheid zu arrangieren und ob Wladimir Putin ihrem Export dann zustimmen würde ist sehr ungewiss. Es geht bei sowas doch schließlich auch um den russischen Nationalstolz, nicht wahr? Das Seaquarium in Miami hätte zwar genügend homosexuelle Delfine übrig und gäbe uns sehr gerne sofort welche ab. Das würde aber bedeuten, dass wir den Zoo erst einmal kostspielig umbauen müssten und für ein Delfinarium bekämen wir heutzutage auch gar keine Genehmigung mehr.“

Säbelzahntiger im Stadtpark
MamM-Reporter: „Könnten Sie es nicht einfach noch einmal mit einem anderen Paar schwuler Pinguine versuchen? Damit haben Sie ja schon Erfahrung und der Aufwand dafür hielte sich in Grenzen.“
Dr. Kuhn: „Daran haben wir natürlich als Erstes gedacht, aber das Risiko ist uns zu groß. Bei Pinguinen läßt sich der Unterschied zwischen Männchen und … ääh … Weibchen ja kaum feststellen und noch einmal möchten wir so eine peinliche Pleite wie mit Max und Moritz nicht erleben. Kurzfristig dürfte sich als neuer Besuchermagnet nur eine Kolonie lesbischer japanischer Makak:innen realisieren lassen, die uns der Zoo in Tokio freundlicherweise angeboten hat. Dafür würde sich auch das frühere Gehege der entlaufenen Säbelzahntiger gut eignen. Die Tiere haben sich inzwischen ja im Stadtpark so gut eingewöhnt, dass sie da gar nicht mehr wegwollen. Die Bürgermeisterin hat mir als Vorsitzende des Zoobeirats für dieses Projekt bereits grünes Licht gegeben.“
MamM-Reporter: „Das sind ja phantastische Neuigkeiten. Unsere Leser und Leserinnen werden sich über diesen neuen Affenstall in Markscheid bestimmt sehr freuen und nicht zu vergessen: Ein süßes Pinguinküken dürfte sicher auch die jüngsten Besucher hellauf begeistern!“
Dr. Kuhn: „Dafür werden die dann aber nach Kiev fahren müssen. Max und Moritz haben wir mit ihrem Ei aus Solidarität mit dem ukrainischen Volk bereits dem dortigen Zoo versprochen. Mein Kollege Dr. Fedorow hat durch die dauernden russischen Raketenangriffe jetzt immer großen Bedarf und ist für jede Art von Nachschub überaus dankbar.“
MamM-Reporter: „Im Namen unserer Leser möchte ich mich bei Ihnen ganz herzlich bedanken, dass Sie in dieser schwierigen Lage die Zeit für ein Interview erübrigen konnten. Ein hübsches Kleid tragen sie übrigens.“