Tagung der Berufsbeleidigten
Wie nicht anders zu erwarten, fand auch dieses Jahr die Sitzung des Bundesverbandes der Berufsbeleidigten in Markscheid statt.
Nachdem das allgemeine Jammern über die schlechte Hotellerie, die Markscheider Bundesbahn, sowie das Catering durch Els Pizzeria und dem Fischhändler verstummt war (mittels des Ordnungsdienstes mit dem Argumentationsverstärker HK-90) und nur noch die unbequemen Stühle bemeckert wurden, konnte die Versammlung beginnen.
Nach einer kurzen genölten Einführung durch Bettina Leidigt-Schwätzer, in der sowohl Markscheid, als auch die Bevölkerung ihre Fettecken abbekommen hatten, ergriff die Vorsitzende des Internationalen Verbandes das Wort und die Gelegenheit.
Ines Sulted-Braindump blickte mit Mühe über das Rednerpult und räusperte sich so vernehmlich, dass die Teilnehmer und -geber, die vor den Lautsprecherboxen standen, wegen Hörschäden in die Traumaklinik „Zur sumpfigen Moorleiche“ eingeliefert werden mussten:
„Werte oder vielmehr unwerte Männende, Frauende, sowie Anderes, ich freue mich ganz besonders, euch alle zu Langweilenden zu machen. Es ist an der Zeit, unsere Gesellschaft umzuwandeln. Wir müssen davon weg kommen, durch Arbeit Wohlstand oder anderes Sinnloses zu erwirtschaften.“
Laute Buhrufe dröhnten durch den Saal.
„Statt steht uns allen ein regelmäßiges Einkommen zu, die wir mäkeln, nölen und vor allem über alle Missstände klagen und maulen. Nur wir bringen die Gemeinschaft der Wokenden, Tranluziden Mentalverweigernden sowie Spätpubertierenden weiter dem Ziel entgegen…“
Kurze Pause, leises Meckern wurde laut.
„… dem allumfassenden Beleidigtsein. Wie schon weiland der Bundesminister B. Tröppelt in seiner Rede ‚Wollt ihr den totalen Freak?‘ gefordert hat, müssen auch wir die nächsten Schritte gehen, zu einer allumfassenden Kritik der unreinen Unvernunft.“
Beifallsstürme.
„Jeder, der es wagt, rational zu denken, muss von uns bekämpft werden, denn er ist der Feind unserer Bewegung: Make Dumpsters great again!“