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Vorschau auf die Biennale Markscheid 2021 / Teil 2

Veröffentlicht von Anonymus I. am

Heute widmen wir uns auf unserem Stadtrundgang den von unbedarften Betrachtern zumeist kaum beachteten und doch so bedeutenden Kunstobjekten, die Dank der Arbeit international renommierter Künstler seit kurzer Zeit das markscheider Stadtbild so kulturell erfrischend bereichern.

Unbedingt erwähnen muss man dabei die Arbeit des niederländischen Surrealisten Henk van de Socken, einem bedeutenden Vertreter der Neuen Sachlichkeit, dessen Werke den Beobachter in ihrer neorealistischen Wucht schier zu bedrücken scheinen. Um überhaupt in den Genuß dieses Kunstwerkes zu kommen, musste sein in diesem Jahr in Markscheid ausgestelltes Objekt von der Stadt übrigens mit €15.000.000 Euro gegen Diebstahl versichert werden. Aus Sicherheitsgründen wurde es deshalb auch gut bewacht im Lustgarten des Rathauses aufgestellt:

Installation „Tristesse de Fiets“ (Stahl mit Gummireifen, Reflektoren und Beleuchtung)

Ein sensationelles Highlight eines begnadeten Vertreters des Abstrakten Expressionismus findet sich nur wenige Schritte weiter, direkt vor dem Haupteingang des Rathauses. An dieser Stelle hat der französische Aktionskünstler Yves de Garbage-Lautrec eine seiner weltberühmten Ad hoc-Objektcollagen installiert, zu denen er sich, wie er selber sagt, stets von den Eindrücken  der unmittelbaren Umgebung inspirieren läßt. Ein echter Hingucker!

Unverkennbar ein echter Yves de Garbage-Lautrec: (Matt verchromtes Stahlblech mit Plastik, Papier und Pappteller)

Zwei Italiener mit völlig entgegengesetztem künstlerischem Ansatz sind auf der diesjährigen Biennale Markscheid mit ihren Werken vertreten. Der eine, Giancarlo Ruini, verbirgt seine subtile Gesellschaftskritik in auf den ersten Blick bescheiden wirkenden Objekten des Alltags, deren sozialkritische Sprengkraft sich dem Besucher erst erschließt, wenn er sie bei dem Versuch, sie benutzen zu wollen, für längere Zeit intensiv auf sich Einwirken lässt. Das Objekt befindet sich im Stadtpark und Die von ihm täuschend lebensecht aus mit Glasfasermaterial verstärktem Acryl geschaffenen Statuen konfrontieren die unbedarften Betrachter unerwartet mit seiner situativ überraschenden Aktionskunst und ihr Anblick löst bei vielen nicht selten intuitiv einen spontanen Fluchtreflex aus. Aber seien sie beruhigt, liebe Leser, die in Markscheid vor der Alten Wache aufgestellten Figuren Calabrias sind wirklich künstlich und von innen völlig hohl.

„Polizia Locale“ (Glasfaserverstärktes Acryl)

Einen genau gegensätzlichen Weg des künstlerischen Ausdrucks geht sein sizilianischer Bildhauerkollege Luigi Calabria. Sein zur meditativen Benutzung konzipiertes Objekt kontrastiert dort provozierend mit dem idyllischen Ambiente der Liegewiese.

„Banco Rotto“ (Antikholzfragmente auf Gußbeton)

Damit sind wir für heute wieder einmal am Ende unserer Kulturwanderung durch die markscheider Kunstwelt angekommen. Begleiten Sie uns doch noch einmal, wenn wir Sie im dritten Teil unserer Vorschau wieder auf eine Expedition zu den verborgenen Perlen der bildenden Künste im Stadtbild von Markscheid mitnehmen.