Weiterlesen…" /> Weiterlesen…" /> ?>

Wegen Trumps drohendem Wahlsieg: Rhetorikkurse für Vulgärsprache boomen!

Veröffentlicht von Hans Wurst am

Die US-Präsidentschaftswahl 2024 steht vor der Tür, und mit ihr die Aussicht auf einen möglichen weiteren Wahlsieg von Donald Trump. Doch während viele vor einem erneuten Triumph des Ex-Präsidenten zittern, sehen einige Branchen im Chaos eine Chance – allen voran die Sprachschulen. Der neueste Trend sind Rhetorikkurse für Vulgärsprache. Wie es scheint, wollen sich immer mehr Menschen für die verbalen Herausforderungen einer „trumpesken“ Zukunft wappnen.

„In Zeiten wie diesen muss man auf alles vorbereitet sein, auch auf das kommende rhetorische Niveau,“ sagt Fred T. Shouter, Gründer der Sprachschule „InsultSmart – Sprechen wie ein Präsident“. Seit Trump erneut die Schlagzeilen dominiert, erlebt Shouter einen Boom an Anmeldungen. „Die Menschen wollen nicht nur zuhören, sie wollen auch mitreden – und das möglichst direkt, impulsiv und ohne Rücksicht auf Grammatik oder Logik. Wenn die Argumente fehlen, muss man eben unsachlich werden. Die Scheu davor nehmen wir unseren Kursteilnehmern!“

Die Kurse sind vielfältig und bieten etwas für jeden Geschmack. Einsteiger können sich an Themen wie „Grundlagen der Beleidigung: Vom einfachen ‚Loser‘ bis zur fortgeschrittenen X.com-Schimpftirade“ versuchen. Wer bereits erste Erfahrungen mit hitzigen Diskussionen gemacht hat, kann den Aufbaukurs „Wie man jeden Dialog in 280 Zeichen eskaliert“ besuchen. Shouter verspricht, dass seine Absolventen am Ende in der Lage sind, jeden Gegner – ob Freund, Feind oder zufälliger Fußgänger – rhetorisch zu vernichten, und das in maximal zwei Sätzen.

Für besonders ambitionierte Trump-Fans gibt es auch den Premium-Kurs „Covfefe – die Kunst der unverständlichen Satzstrukturen“. „Hier lernen die Teilnehmer, wie man Aussagen macht, die gleichzeitig nichts und alles bedeuten,“ erklärt Shouter. „Perfekt für Pressekonferenzen, Shitstorms oder einfach, um jeden am Stammtisch sprachlos zu machen.“

Ein Kursteilnehmer, der anonym bleiben möchte , zeigt sich begeistert. „Ich wusste gar nicht, wie viele Schimpfwörter ich in einen einzigen Satz packen kann, bis ich hierherkam,“ erzählt er, stolz wie ein Pfau. „Jetzt kann ich jeden Disput gewinnen – und wenn das nicht funktioniert, schrei ich einfach lauter.“

Auch Unternehmen erkennen den Wert dieser neuen Kommunikationsform. „In einer Zeit, in der Führungskräfte ihren Mitarbeitern fast alles ungestraft an den Kopf werfen können, ist es wichtig, sich anzupassen,“ sagt Karen Screamwell, PR-Beraterin und Gastdozentin bei InsultSmart. „Es geht nicht nur darum, was man sagt, sondern wie laut man es sagt – und wie oft man dabei jemanden beleidigt.“

Ein echt netter Typ mit der Kraft zur sprachlichen Höchstleistung

Doch nicht alle sind von diesem Trend begeistert. Linguisten und Sprachwissenschaftler sind besorgt über den Verfall der Rhetorikkultur. „Wir reden hier nicht mehr über Debatten, sondern über Wortgefechte im Stil eines wütenden Shitstorms“ warnt ein Professor von der Universität Oxford. „Ich meine, was kommt als nächstes? Ein Doktortitel in ‚Fake News‘?“

Die Antwort darauf könnte möglicherweise „ja“ lauten. Denn Gerüchte besagen, dass InsultSmart bereits an einem neuen Kurs arbeitet: „Advanced Conspiracy Theory Rhetoric“ – für all jene, die nicht nur lauter, sondern auch wirrer argumentieren wollen.

Während Trump und seine Anhänger also weiter in die Schlagzeilen stürmen, wächst die Nachfrage nach Rhetorikkursen für die moderne Ära der beleidigungsreichen, impulsiven Debatte. „Die Menschen spüren, dass das Trump-Zeitalter nicht nur eine politische Bewegung ist, sondern auch eine sprachliche Revolution,“ sagt Shouter. „Und wir sind hier, um sicherzustellen, dass niemand unvorbereitet bleibt, wenn die nächste X.com-Schlacht ruft.“

Eines ist sicher: Wer künftig auf den Trampelpfaden des politischen Dialogs bestehen will, braucht mehr als nur ein gutes Argument. Er braucht einen ordentlichen Schimpfwortschatz.