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Zutiefst enttäuscht!

Veröffentlicht von ORF am

Bin gestern interessehalber an der Stelle vorbeigegangen, die kürzlich der Hund freigelegt hat. Ein Nichthundebesitzer würde diese wichtige Ausgrabung durch Alfy abfällig als Scharren bezeichnen, nichtsdestotrotz sahen die Steinteile, die da zum Vorschein kamen, ziemlich alt aus. Pflichtbewusst hatte ich natürlich die Archäologen, sprich das Museum für Frühkunde in der nahegelegenen Landeshauptstadt, informiert.

Alles war mittlerweile mit Planen abgedeckt, eine Menge Leute wuselten da umher und überall standen Schilder eingerammt mit der Aufschrift: „Fotografieren verboten!“ Als verlässlicher und folgsamer Staatsbürger nahm ich diese Verbote sehr ernst. Schließlich haben die hier agierenden Personen ein Recht auf das eigene Bild und von den Steinrudimenten war eh im Moment nichts zu sehen. Ich nahm meinen Hund kurz und fragte einen Vorübereilenden, was wir da eigentlich gefunden hätten und warum alles mit Planen abgedeckt sei? Ja, ja, der Hund hat es gefunden, ich war nur zufällig dabei, gebe ich zu.

Der angesprochene Mensch, der mit einem Auge bänglich immer nach unserem Harzer Fuchs Mix (aus dem Tierheim und kein Coronatier!) schielte, blubberte irgendwas von Winterfestmachung und daß die eigentlichen Ausgrabungen erst nächstes Jahr begönnen und weg war er.

Immer wieder spannend: Ausgrabung

Ich fragte einen anderen Eierkopf, der ziemlich bedeutend wirkte, ob er mir Genaueres zum Alter der Fundstücke sagen könnte und wie denn die Ausgrabungstelle bei ihnen hieße, weil ich doch insgeheim gehofft hatte, daß man sie nach Alf und mir benennen würde.

Etwa 2500 Jahre wäre diese ehemalige Baulichkeit alt, irgendwelche Hermunduren, Angeln oder Sachsen hätten wohl dazumal eine steinerne Trutz und Fluchtburg errichten wollen, lange vor Herausbildung des Thüringer Königreiches. Entweder weil sie Langeweile hatten oder es Not tat.

Über den Namen der Fundstelle sei vorerst der Schleier der Verschwiegenheit gebreitet, um Massentourismus oder der Sondengängerei von Schatzgräbern vorzubeugen. Später, wenn das Areal richtig gesichert sei, würde man es bestimmt nach dem führenden Archäologen, das sei er, benennen.

Auf erneutes Insistieren meinerseits, daß wir doch die Artefakte gefunden hätten, der Hund und ich, zuckte er gelangweilt mit den Schultern und meinte, so wären eben die Regeln der Wissenschaft.

Enttäuscht wendete ich mich ab, zerrte den Hund hinter mir her und schwor mir eines: In Zukunft lasse ich unseren Freund nicht mehr buddeln. Wer weiß, was da zutage kommen könnte. Nee aber oh!