1,5 Millionen Menschen demonstrieren in Palma de Mallorca gegen den Massentourismus!
Mal wieder ein deutliches Zeichen gegen den umweltzerstörenden Massentourismus. Mehr als anderthalb Millionen Menschen demonstrierten am Samstag in Palma, der Hauptstadt Mallorcas, mit klaren Forderungen an die Inselverwaltung, wie etwa der nach einer Obergrenze für die Anzahl der Touristen. Das ist eine starke Ansage, wenn man bedenkt, daß die Stadt nur ca. 416.000 Einwohner hat. MamM-Reporterlegende Mario Hammermann hat sich unter die Demonstranten gemischt.
Die Stimmung ist schlecht unter den Demonstranten auf den Straßen der mallorquinischen Hauptstadt. Immer wieder ertönen Sprechchöre in englisch, deutsch, niederländisch und (deutlich verhaltener) sogar auf spanisch. Die Protestler wollen den Massentourismus nicht länger hinnehmen. Im Gespräch gibt man sich unzweideutig:
Klaus und Werner Schimmweber (52 und 54 Jahre alt) sind extra aus Gelsenkirchen nach Palma geflogen, als sie von der bevorstehenden Großkundgebung mit anschließender Demonstration erfuhren: „Wir fahren jetzt schon seit mehr als zwanzig Jahren regelmäßig mit unseren Kumpels vom Kegelclub ‚Ruhige Kugel‘ nach Mallorca, und es hat uns hier immer gut gefallen. Mal ohne die Weiber bisschen die Sau rauslassen und was trinken, sie verstehen?
Aber die letzten Jahre mit dem wachsenden Massentourismus macht das alles keinen Spaß mehr. Die Hotels kann man sich kaum noch leisten und das Bier wird auch immer teurer. Da dachten wir uns, daß wir hier heute mal ein Signal rüber zur Inselverwaltung und nach Madrid senden. Für uns Ehrensache und abends gehts dann natürlich noch auf die Piste.“
Eine klare Botschaft hat auch Mary Grayman (21) aus dem englischen Liverpool: „Inzwischen ist es hier fast so teuer wie in meinem Pub daheim auf der anderen Straßenseite! Ich meine – spinnen die denn, oder was?!
Ich gehe jeden Tag in die Bank zum arbeiten, nix Homeoffice. Und wenn ich dann zweimal im Jahr für eine Woche herkomme, um richtig steil zu gehen, ist alles total überfüllt und irre teuer. Ich meine, das kann doch nicht sein?!
Deswegen bin ich heute extra hergeflogen, um mitzumarschieren und das berechtige Anliegen zu unterstützen. Und vielleicht lerne ich ja nachher noch wen kennen, wer weiß?“
Die MamM unterstützt die Proteste und wünscht allen Demonstranten, egal, ob es sich nun um Briten, Deutsche, Niederländer oder Franzosen handelt, viel Erfolg bei der Durchsetzung ihrer Forderungen.