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Das medizinische Symposium in Markscheid

Veröffentlicht von Ambros Braesius am

Das kalkulierte Übel oder Helfen für Gotteslohn?

Zu unserer grossen Freude durfte Markscheid Gastgeber für ein hochkarätig besetztes, medizinisches Symposium sein.

Dr. Scheiders Ruf bei der Entdeckung neuer Krankheiten im Zusammenhang mit krawattös bedingten Syndromen (Im Artikel „der Krawattensturm“ lobend gewürdigt) hat Markscheid wohl zu dieser Einladung verholfen. Des Stadtarztes unermüdlicher Kampf gegen Miasmen und Verrottungen des menschlichen Körpers machte sich einmal mehr bezahlt. Und unter dieser Devise stand auch das Symposium:

Wie kann der Übergang von der evidence-based medicine hin zur economic-based medicine beschleunigt werden?

Hier folgt also nun eine kurze Zusammenfassung des Symposiums  aufgrund der Notizen unseres geschätzten Stadtarztes und medizinischen Konifere Dr.med. Mark Scheider. Der gut besuchte Kongress fand viele neue medizinische Leitlinien und Anregungen. Hier zusammengefasst sollen nur die für Markscheid wichtigen Facts wiedergegeben werden (An die anderen erinnert sich Dr. Scheider leider auch nicht mehr) :

1.Tag. Aus Dr.Scheiders Notizbuch (Mit freundlicher Genehmigung des Autors) :

  • Die Bezeichnung „Arzt“ soll abgeschafft werden. Es empfiehlt sich die Neubenennung in „Medtech“ , da künftig  die Technik mehr Akzeptanz haben wird als das Schmieren und Salben  und „Arzt“ zu wenig englisch tönt.
  • Aus den Landeskrankenhäusern und Kliniken sollen Aktiengesellschaften gebildet werden. Es sollten möglichst viele medizinische Leistungen verkauft werden, um die teuren Geräte zu amortisieren. Nach dem Motto „Man kann nie genug wissen“ sollten auch bei Erkältungen zeitnah Darmspiegelungen, Magenbiopsien, Hirnscans und Amputationen durchgeführt werden. Zeigen sich die Patienten widerspenstig, sollen ihnen in drastischen Schilderungen die schrecklichen Konsequenzen unterlassener Untersuchungen und verpasster Hirntumore geschildert werden.

So sollte es künftig bei jedem Markscheider zuhause eine gemütliche Medizin-Meditationsecke mit diesen Utensilien geben

  • Die Titten der Frau Prof Dr. Ludmilla Slivkova, Referentin des Themas „Wie gehen wir mit spärlichem oder übermässigem Milchfluss um? Wie kann Milchfluss vermarktet werden?“  sprechen zu mir. Ob ich sie zu einem Drink einladen kann?
  • In Markscheids Herberge „Zur guten Heimat“ soll eine Abteilung für kosmetische Chirurgie eröffnet werden. Als Zielpublikum sollen Politiker, Banker, Mafiosi und Undercover-Agenten der Landeskriminalämter angesprochen werden, oder andere Individuen, die ebenfalls ihre Existenz in den Sand gesetzt haben und eine neue Identität benötigen. Profilbegradigungen, Stupsnasen, Dreifachkinn, fliehende Kinnpartieen, Hängebäuche und Hängetitten werden künftig rasch und schmerzvoll korrigiert.

Hier sehen wir Prof. Dr. Horst Angst-Metzger nach einer gelungenen kosmetischen Korrektur

  • Der Arsch der Assistentin von Prof. Dr. Angst, dem Referenten für kosmetische Unfälle, ist monumental. Ich glaube, ich werde …

2.Tag: Frühmorgens um 12.30 Uhr

  • Die Pizza gestern abend war nicht gut, mir ist übel…oder war es das letzte Bier? Die ersten acht schienen ganz gut.
  • Der besorgniserregend zunehmenden Resistenzen der Antibiotika soll mit der Sammlung seltener Pilzkulturen aus den Abfallkübeln einschlägig bekannter Gaststätten begegnet werden. Hier könnten dann fiktive Entwicklungskosten auf den Preis der Medikamente draufgeschlagen werden.
  • Die Grenzwerte für Blutdruck, Cholesterin und Blutzucker und Normgewicht sollen systematisch und stufenweise gesenkt werden, damit immer grössere Teile der Bevölkerung behandlungsbedürftig werden. Je kränker, umso mehr Behandlungen, desto ökonomischer!
  • Und damit verbunden, der nächste Geniestreich: Zu tiefe Blutdruckwerte im Alter durch Überbehandlung führen schneller zu chronischem Sauerstoffmangel im Gehirn und begünstigen Demenz. Dies eröffnet neben dem schönen Absatz für Blutdrucksenker einen weiten Absatzmarkt für Medikamente gegen Demenz, die wegen Unwirksamkeit ausreichend hohe Dosierungen erfordern.
  • In einer breit angelegten Studie soll herausgefunden werden, was marktwirtschaftlich mehr Sinn macht: eine Lockerung der Sterbehilfe oder medizinische Maximalinterventionen bis zum Tod.
  • Gleichzeitig sollte der Aufwand für Qualitätskontrolle massiv erhöht werden. Je mehr Papier, desto mehr Qualität und desto mehr Vertrauen in Qualität! Mit administrativen Tätigkeiten spart das Personal auch unnütz vergeudete Zeit im direkten Kontakt mit den Patienten, was erwiesenermassen nur die Neurosen verstärkt, weil, je mehr das Medizinpersonal sich kümmert, umso kränker fühlen sich die Leute.
  • Irgendwie bin ich heute sehr schläf…

Hier brechen die Notizen unseres Doktors leider ab, obwohl sicher noch sehr viele wertvolle Massnahmen erörtert wurden. Dr. Scheider versicherte jedoch, dass bereits ein Nachfolgesymposium mit dem Thema: „Warum sind die teuersten Behandlungen die Besten?“ in Aussicht gestellt worden sei. Frau Stadtpräsidentin Crohn-Corque versprach, sich für eine Zellulitis-Radikalbehandlung zu Werbezwecken zur Verfügung zu stellen. Auf das Resultat sind wir gespannt und werden mit exklusivem Bildmaterial davon berichten.