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Die Deutsche Bahn wird zur weltweit ersten landesweiten Museumsbahn: Ein neues Kapitel der Nostalgie

Veröffentlicht von Hans Wurst am

Berlin – Die Deutsche Bahn hat es geschafft! Was einst als Pannenserie und Infrastrukturdesaster begann, wird nun zur Erfolgsgeschichte: Deutschland bekommt die erste landesweite Museumsbahn der Welt. Anstatt die maroden Schienen, uralten Züge und rostenden Oberleitungen mühselig zu modernisieren, hat man sich für eine innovative Lösung entschieden: Alles bleibt, wie es ist – und wird als historische Attraktion vermarktet.

„Wir haben erkannt, dass wir hier auf ein echtes Kulturerbe sitzen“, erklärt ein Bahnsprecher stolz. „Wo sonst auf der Welt kann man das Gefühl der 1970er-Jahre ohne Zeitmaschine so hautnah erleben? Hier wird Bahnfahren zur Zeitreise – und das jeden Tag!“

Ein Ruck geht durch das Land. Plötzlich sieht man die klappernden Regionalzüge und die überfüllten ICs in einem ganz neuen Licht. „Früher habe ich mich über die ständigen Verspätungen geärgert“, sagt eine Bahnreisende. „Aber jetzt, wo ich weiß, dass ich Teil eines fahrbaren Museums bin, ist das Warten auf den nächsten Zug einfach authentisch.“

Der Clou: Statt Fahrkarten gibt es jetzt Eintrittskarten. Für den stolzen Preis von 90 Euro erhält man ein Tagesticket, das Zugang zu allen Bereichen der „lebendigen Ausstellung“ gewährt. Highlight ist die berühmte ICE-Linie Köln-Frankfurt, die nun offiziell als „Industriekulturpfad des Hochgeschwindigkeitszuges“ ausgezeichnet wurde. „Hier kann man nicht nur erleben, wie es ist, wenn ein ICE mit sagenhaften 80 km/h über eine dafür ausgelegte 300er-Strecke rollt, sondern auch, wie es sich anfühlt, wenn ein Zug an der nächsten Baustelle zwei Stunden stehen bleibt – das pure 21. Jahrhundert!“

Wege ins technologische Nirvana

Die Begeisterung kennt keine Grenzen: Reisende können sich nun darauf freuen, in den Wartesälen von Bahnhöfen wie Stuttgart 21 auf unbestimmte Zeit zu verweilen – natürlich stilecht im Baustellenambiente. „Das gibt’s sonst nur in historischen Dokus“, schwärmt ein Tourist aus Japan.

Für das kommende Jahr plant die Deutsche Bahn bereits Sonderführungen. Unter dem Motto „Lost Trains“ wird man etwa in entlegene Bahnhöfe mitten im Nirgendwo fahren – Orte, an denen Züge seit Jahrzehnten gestrandet sind. „Diese Geisterbahnhöfe haben etwas Mystisches“, erklärt ein Bahn-Archäologe. „Und die kaputten Anzeigetafeln, die immer noch auf ‚Zug verspätet‘ stehen, sind quasi Zeitkapseln.“

Natürlich gibt es auch exklusive Angebote für Nostalgiker: Einmal im Monat findet die legendäre „Verspätungsparade“ statt, bei der Züge feierlich mit über drei Stunden Verspätung in den Bahnhof einfahren. Für die wahren Enthusiasten gibt es die Möglichkeit, altehrwürdige Rituale wie das Schienenersatzverkehr-Spiel zu erleben: „Wo ist der Bus?“, „Warum fährt er nicht?“ und „Komme ich jemals wieder nach Hause?“ – alles originalgetreu wie in den goldenen Jahren des Bahnchaos.

Mit der neuen Positionierung als Museumsbahn ist die Deutsche Bahn nicht nur dem chronischen Modernisierungsdruck entkommen, sondern hat auch eine neue Einnahmequelle erschlossen. „Wir wussten immer, dass Stillstand eine Tugend sein kann“, so der Bahnvorstand. „Und jetzt wird er endlich monetarisiert.“

Die Fahrgäste, pardon, Besucher sind begeistert. „Klar, es dauert länger“, sagt ein langjähriger Pendler. „Aber das ist halt Geschichte – und Geschichte braucht Zeit.“