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Die mordenden Töchter der Käte Knötter

Veröffentlicht von Ambros Braesius am

Und wie es so kam, es wurde wieder mal ein Leichenfund gemeldet. Knöllenbeck, der eigentlich frohgemut frühmorgens um 9:30 im Kommissariat erschienen war, fand nur einen Notizzettel auf seinem Schreibtisch vor: „Sind am Tatort!“
Da war er doch etwas irritiert; er hatte sich schon auf einen beschaulichen Arbeitstag eingestellt, wie immer Fremdwörter lernen, der Assistentin gönnerhaft bei der Arbeit zusehen, ab und zu einen Kaffee schlürfen, um nicht den Rhythmus zu verlieren, allenfalls die Post durchsehen, falls noch Zeit bliebe.

Mit dieser kryptischen Abwesenheitsnotiz konnte er wenig anfangen, da nach seiner Erfahrung die Verbrechen nicht immer am gleichen Ort vollbracht werden. Nun wusste er zum Glück nicht weiter und fühlte sich nicht verpflichtet, weitere Recherchen bezüglich des unbekannten Tatortes anzustellen. „Wenn die sich nicht präziser ausdrücken können, kann ich auch nichts dafür“ dachte er und machte es sich an seinem Schreibtisch bequem. Es liess ihn aber doch nicht ganz los und er sann darüber nach, bei Frau Fitze nachzufragen, wie es um den ersten Kaffee bestellt sei. Da stürmte seine Assistentin Jacqueline Freudenreich herein. Sie wirkte etwas atemlos, emotional leicht aufgewühlt, trug schmutzige Stiefel, hatte ausserdem Kletten und abgebrochene Zweige im Haar.

„Nanu, was gibts, geht es ihnen nicht gut, haben Sie im Park übernachtet?“ (Er spielte gern den besorgten Chef).
„Ich war am Tatort; es wurden 2,5 Leichen in einem Gebüsch gefunden am Rande des Fickwalder Forstes, 376m süd-westlich des beliebten Picknickplatzes, der jährlich von durchschnittlich 427 Personen genutzt wird!“
„2,5 Leichen? Wie das? Und war der Fundort auch der Tatort?“
„2 junge Männer und ein halber junger Mann, auf der Höhe des Bauchnabels quer durchgesägt und ja, da war viel Blut rund um die Leichen.“
„Das ist traurig! Wie wurden sie gefunden und welche Hälfte lag vor?“

Knöllenbeck hatte sich angewöhnt, Doppel- oder Dreifachfragen zu stellen, weil er damit seine intellektuelle Überlegenheit zur Geltung bringen konnte.

So hätte das durchaus aussehen können, wenn die Tat im Winter passiert wäre. Aber ist sie nicht! Man beachte, dass dieser Depp keine Kettenschutzhosen und keinen Gesichtsschutz trägt. Geht gar nicht!!!

„Sie lagen parallel ausgerichtet im Unterholz nebeneinander, der Durchgesägte dazwischen und alle 3 deuteten nach Osten, Richtung 85°, um genau zu sein – mit ausgestrecktem rechten Arm. Also die obere Körperhälfte. Gefunden wurden sie von dieser bekannten Spaziergängerin mit ihrem Hund, der immer die Leichen im Wald findet“
„Und wer waren sie?“
„Das wissen wir noch nicht, sie hatten keine Ausweise, Kontaktdaten oder Handys dabei, aber Dr. Scheider schaut sie sich gerade an. Er wird sich melden, wenn er mehr weiss.“
„Was denken Sie?“ Knöllenbeck bildete sich gern erst eine erste Meinung, wenn er die Meinung seiner Untergebenen gehört hatte.
„Nun, das Tatmuster sieht nach den Gebrüdern Burz aus, die wir erst vor kurzem überführt und festgesetzt haben. Aber die sitzen ja für lange Zeit ein, die können es nicht gewesen sein!“

Die Gebrüder Burz, Haubold, Lipbold und Raufbold Burz waren drei stadtbekannte Kriminelle, die Jagd auf Migranten gemacht hatten und die ihre Opfer mit ausgestrecktem rechten Arm wie zum Gruss erhoben irgendwo deponiert hatten, wo man sie bald finden würde. (Aber das ist eine andere Geschichte, die erst nach den Wahlen hier genauer beschrieben werden kann. Anm. der Redaktion)

„Fürwahr,“ meinte Knöllenbeck, „da müssen wir die Zirkumferenzen genauer untersuchen und alle Imponderabilien miteinbeziehen. Bitte machen Sie mir eine Liste von allen Markscheidern, die im Besitz einer Kettensäge sind.“

Wie es weiter geht, werden wir berichten können, sobald Dr. Scheider seines gerichtsmedizinischen Amtes gewaltet hat.