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Endlich erhält Markscheid einen Psychiater

Veröffentlicht von Ambros Braesius am

Lange war der von allen geschätzte Dr. Mark Scheider der einzige Arzt in Markscheid. Da er aber aufgrund der doch etwas speziellen geistigen Gesundheit der Markscheider Bevölkerung immer wieder wegen alltäglichen kleinen Gebrechen wie galoppierendem Wahnsinn, Veitstanz, und Demenzen, Manien, Trunksucht und ähnlichen Kinkerlitzchen aufgesucht wurde, suchte er nach einer Entlastung für diese Bagatellen, die seine Praxis zuzumüllen drohten.

Er würde fündig:

Es gelang ihm, eine Kapazität auf dem Gebiet der geistigen Gesundheit zu finden, einen Meister des kranken Geistes, der in der Lage war, ab sofort seine bisherige Tätigkeit nunmehr in Markscheid aufzunehmen und der – schweren Herzens, wie er einräumte – seine alte Praxis quasi über Nacht aufzugeben bereit war.

Wir stellen vor:

Prof. Dr. Sigi de Crinis aus Wien, ein Enkel mütterlicherseits eines ehemals berühmten Psychiaters ganz ähnlichen Namens, der für seine wissenschaftlichen Studien an kranken Gehirnen für kranke Gehirne Unschätzbares geleistet hatte.

Dr. Scheider führte seinen neuen Kollegen anlässlich einer Stadtratssitzung den systemrelevanten Markscheidern vor:

Dr. Sch.: Lieber und sehr geschätzter Kollege Sigi, wir fühlen uns geehrt und sind sehr froh darüber, endlich einen kompetenten, erfahrenen Arzt für die psychische Gesundheit der Markscheider Bevölkerung gefunden zu haben. Was hat dich dazu bewogen, deine gut gehende Praxis in Bielefeld aufzugeben?

Hier sehen wir einen typischen Markscheider mit schlechter Laune wegen hartnäckigem Fusspilzbefall. Ein Fall für Prof. Dr. Sigi von Crinis

Prof. Dr. S. de C.: Ja, hmm, äh, natüürlich, nachdem alle psychisch kranken Bielefelder von mir aus geistiger Umnachtung ins Licht geführt worden waren, blieb nichts mehr zu tun… und ähm, da waren noch die Neider und die Intriganten, die mir meine Erfolge …

Dr. Sch. unterbrechend: Was sind denn Deine Spezialgebiete, kannst Du uns Laien da etwas darüber sagen?

Prof. Dr. S.de C.: Ja ähm, natüürlich, das ist nicht so einfach zu erklären, aber ich versuche, für das einfache Volk verständlich zu bleiben: Also, ich führe eine Neuverdrahtung der falschen Altverdrahtung auf neurophysiologischer Ebene durch. Wenn man weiss, wo ansetzen, ist das gar nicht soo schwierig. Und ich weiss natüürlich, wo ansetzen. (Gönnerhaftes, gütiges Lächeln…)

Dr. Sch.: Danke, du hast schon vieles publiziert, welches sind denn deine Publikationen, die dich selber am meisten beeindruckt haben?

Prof-Dr-S. de C.: Ja, ähm, natüürlich, da wäre generell die originelle Verschlagwortung meiner hervorragenden Publikationen zu erwähnen, die auf wissenschaftlicher Ebene ihresgleichen sucht und eigentlich bis heute unerreicht und oft unverstanden geblieben ist. (Bescheidenes, gütiges Lächeln)

Dr. Sch.: Aha, und sicher fällt es dir schwer, aus der Grossstadt  in unser gemütlich – ländliches Ambiente zu wechseln?

Prof-Dr-S.de C.: Nein, ähm, natüürlich, da gab es eine Rufmordkampagne gegen mein süperbes ärztliches Wirken, so dass ich mich entschloss, nicht mehr länger Perlen vor die Säue zu werfen und nunmehr Markscheid mit meiner geistig überragenden Präsenz zu beehren, wenn du überhaupt verstehst, was ich meine. (Ein trauriges, aber gütiges Lächeln)

Dr.Sch.: Danke, Danke, ja ich verstehe. Und worin lag denn der Kern der Kampagne, die natürlich fälschlicherweise gegen dich geführt wurde. Ich frage, damit hier in Markscheid rechtzeitig Gegenmassnahmen ergriffen werden können, sollte hier etwas Ähnliches in Gange kommen.

Prof-Dr-S. de C.: Man warf mir unethische Verrohrung bei Patientinnen vor. Nun, natüürlich handelte es sich um genetisch minderwertige Subjekte und das mit der Verrohrung stimmt natüürlich nicht. Absurd, natüürlich, man hat einfach meine bahnbrechenden, ähh… heilbringenden Therapiemethoden, die ich eingeführt habe und die auf dem Lustprinzip beruhen (wohlwollendes, gütiges Lächeln),  nicht verstanden. (das Lächeln abschaltend)

Dr.Sch.: Da können wir Markscheider nur dankbar sein; so hat manchmal auch etwas Trauriges eine gute Seite. Wir freuen uns sehr, dich in Markscheid willkommen zu heissen. Sicher werden wir noch viel von deinem segensreichen Wirken hören!

Prof. Dr. S.de C. : Natüürlich, das versteht sich von selbst. Bitte sehr.