Es ist vorbei: Olaf Scholz erklärt seinen Rücktritt als Bundeskanzler!
Das war ein kurzes Vergnügen. Olaf Scholz (SPD) trat heute vormittag in der Bundeshauptstadt vor die Presse und erklärte dabei unter anderem: „Nach langen und intensiven Gesprächen mit meiner Ehefrau, meinem Hund und meinen beiden Parteifreunden habe ich den Entschluss gefasst, den österreichischen Weg zu gehen und vom Amte des Kanzlers mit sofortiger Wirkung zurückzutreten. Ich gehe ohne Bitterkeit und werde dem deutschen Bundestag bei seiner nächsten Sitzung empfehlen, Karl Lauterbach zu meinem Nachfolger zu wählen.“
Das politische Berlin rätselt jetzt, wen Scholz mit seinen „beiden Parteifreunden“ gemeint haben könnte und wie er auf diese hohe Zahl kommt …
Erste Reaktionen der Koalitionspartner ließen nicht lange auf sich warten. Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner fand lobende Worte für den Kurzzeitkanzler: „Ich habe immer gesagt, es ist besser gar nicht Kanzler zu sein, als falsch Kanzler zu sein. Was wir jetzt brauchen, ist eine frische, junge und unverbrauchte Kraft im Kanzleramt und ich denke dabei an mich.“
Annalena Baerbock, zusammen mit Robert Habeck Bundesvorsitzende der Partei ‚Bündnis 90/Die Grünen‘, macht Druck auf die SPD: „Morgen ist auch noch ein Tag, der Spruch funktioniert beim Klimaschutz nicht und auch nicht bei der Kanzlerschaft. Da wäre es doch jetzt endlich einmal Zeit für eine Frau, für jemanden, der um das Amt gekämpft hat und dabei den Spitzenplatz unter allen weiblichen Kandidaten erringen konnte.“
Der Sozialdemokrat Karl Lauterbach, den Scholz bei seiner Rücktrittsrede als künftigen Kanzler ins Spiel gebracht hatte, findet gewohnt zurückhaltende und bescheidene Wort zur neu entstandenen Situation: „In Anbetracht der nunmehr sinkenden Kanzlerzahlen auch hier in Berlin ist eine neue Kampagne zur Nutzung von Booster-Amtsträgern gerade in meiner Altersgruppe jetzt unbedingt nötig. Dabei kann und darf es nicht sein, daß die Gesellschaft von Kanzlerverweigerern in Geiselhaft genommen wird. Wir sollten generell mehr Kanzler ausbilden, zur Not auch in den Krankenhäusern, denn der Bedarf ist da.“
Über die Gründe für den Rücktritt von Olaf Scholz konnte Markscheid am Mittwoch eine Reihe von brisanten Hintergrundinformationen recherchieren. Wie die Redaktion aus gewöhnlich gut informierten Hauptstadtkreisen erfuhr, wurde Scholz von Amtsvorgängerin Merkel direkt nach seiner Vereidigung am Mittwoch in die Secretas eingeweiht. Dabei erfuhr er erstmals, daß die Welt direkt vor einer Finanzkrise bisher ungeahnten Ausmaßes steht, der deutsche Sozialstaat völlig überlastet ist, die geopolitischen Spannungen immer mehr zunehmen, das heimische Sozialprodukt gerade dramatisch einbricht und Deutschland vermutlich nicht in der Lage sein wird, wenigstens Liechtenstein zur Einhaltung der Klimaziele der nächsten Jahre zu bewegen. Nur mit Mühe sei es daraufhin den Leibwächtern der Altkanzlerin gelungen, ihren Nachfolger vom sofortigen Sprung aus dem Fenster des Bundeskanzleramtes abzuhalten. Auch der Umstand, daß Frau Merkel Scholz bei dieser Gelegenheit ihr volles Vertrauen aussprach, vermochte diesen nicht zu beruhigen.