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Fünf Anrufe bis zum Weltuntergang / Teil 2

Veröffentlicht von El Blindo am

Am Donnerstag, den 18. Juli 2024, brach der Atomkrieg aus. Markscheid am Mittwoch ist die erste Zeitung, die die fünf entscheidenden Telefonate auf dem Weg zum nuklearen Inferno einer breiten Öffentlichkeit in allen bewohnbaren Regionen dieser Erde zugänglich macht.

3. Anruf
(beide Gesprächsteilnehmer lokalisiert in Washington, der früheren Hauptstadt der früheren USA):

Stimme 1: „Mister Präsident, hier ist McMillen von der STRATCOM.“

Stimme 2: „Wer ist tot?“

Stimme 1: „Vom United States Strategic Command, der STRATCOM. Vielleicht erinnern sie sich, wir sind zuständigt für die Atomstreitkräfte unseres wundervollen Landes.
Es gibt da ein ernsthaftes Problem. Die Irren aus Nordkorea haben da so eine ihrer Raketen Richtung Washington in Marsch gesetzt. Es ist unwahrscheinlich, daß wir die abfangen können.“

Stimme 2: „Ja, von der hat mir vorhin schon mein Gärtner was erzählt. Es geht wohl um irgendeine Mikrowelle. Was machen wir denn da?“

Stimme 1: „Das Protokoll sieht vor, sofort mit 50 Atomraketen zu reagieren. Wir machen die platt, Mister Präsident! Ich brauche nur noch ihren Befehl, eine reine Formalität.“

Stimme 2: „Also wenn das so im Protokoll steht, dann muß ich ja wohl.
Befehl erteilt, aber machen sie schnell, wir wollen niemanden beunruhigen.“

(Bei Beendigung des Gesprächs werden die ersten 20 Raketen aus unterschiedlichen Silos in den USA Richtung Nordkorea abgefeuert.)

Die gute Nachricht: Auch nach dem Atomkrieg bleiben Reste menschlicher Zivilisation erhalten

4. Anruf
(erster Gesprächsteilnehmer lokalisiert in Washington, zweiter Gesprächsteilnehmer lokalisiert im früheren Wladiwostok im früheren Rußland):

Stimme 1: „Hallo Aleksej, hier ist Joe von der STRATCOM. Du, ich melde mich, weil wir da ein kleines Problem haben.“

Stimme 2: „Hallo Joe, ist gerade ganz schlecht, wir feiern hier heute des Tag des armenischen Säbeltanzes. Die ganze Kaserne geht steil. Könntest du vielleicht morgen noch mal …“

Stimme 1: „Es ist leider dienstlich, Aleksej. Du, wir haben da gerade ein Problem mit den Nordkoreanern und schicken denen einen kleinen Gruß rüber, du verstehst. Unsere Raketen müssen über den Polarkreis fliegen und passieren damit euer Gebiet, was ihr Russen aber bitte nicht fälschlicherweise als Angriff gegen eure Föderation deuten solltet.“

Stimme 2: „Und wir können das wirklich nicht morgen …?“

Stimme 1: „Nein, leider nicht, Aleksej.“

Stimme 2: „Mach dir keine Sorgen Joe, in Rußland haben wir für alles ein Protokoll, da kann gar nichts schiefgehen. Da muß man sich um gar nichts kümmern.
Und noch Grüße an Norma, auch von Darja!“

(Gemäß KI-gestütztem Protokoll werden genau zu diesem Zeitpunkt mehr als 500 Interkontinentalraketen mit Atomsprengkopf aus diversen russischen Silos in Marsch gesetzt. Ihre Ziele liegen zum größten Teil an der Ostküste der USA, aber auch in Frankreich, England, Polen und Deutschland. Es handelt sich nur um die erste Welle.)