Klimawende auch in Afghanistan: Taliban wollen auf Elektro-Jeeps von Toyota umstellen
Markscheid/Kabul (deppo) – Da muss doch endlich was getan werden, nicht!? So jedenfalls sieht es Omar Hellatar-Schröder, wenn er die Bilder aus der Heimat im deutschen Fernsehen sieht. Dabei geht der klimapolitische Sprecher der Taliban (derzeit im deutschen Markscheid im Exil) durchaus auch einmal hart mit seinen Kampfgefährten ins Gericht: „Irre, wie unsere Leute da noch immer mit Benzinern und Dieselfahrzeugen durch die Gegend brausen, als gäbe es kein Morgen mehr!“, meint er und blickt dabei verlegen auf den kleinen Gebetsteppich in seinem Wohnzimmer. „Und dabei gehört Afghanistan doch eigentlich in diesem Bereich zu den fortschrittlichsten Ländern der ganzen Welt.“
Der einundzwanzigjährige Koranschüler aus der Fickwalder Straße sieht sein Heimatland durch den verstärkten Einsatz von Dromedaren, Kamelen und Eseln als Transportmittel eigentlich schon lange auf einem guten Weg, die Klimabedrohungen des 21. Jahrhunderts rasch in den Griff zu kriegen. Doch die aktuellen Bilder enttäuschen ihn:
Er meint, es wird nach dem Sieg der Taliban jetzt Zeit für den Umstieg auf klimaneutrale Elektro-Jeeps von Ford und Toyota!
Und auch sonst ist noch viel zu tun: „Die Diskriminierung von queeren Gotteskrieger*innen und Taliban*innen muss endlich aufhören. Ein modernes, weltoffenes Afghanistan lebt von einer bunten Bevölkerung, die Spaß daran hat, andere mit deutlichen Zeichen an ihren Glauben heranzuführen.“ Bei diesen Worten merkt man dem Mann eine gewisse Enttäuschung deutlich an.
Aber Omar Hellatar-Schröder lässst sich nicht so leicht entmutigen. Und er steht mit seinen Kampfgefährten in ständiger Verbindung: “Die hören sich meine Argumente sehr ruhig an, geloben umgehende Besserung auch und gerade in der Klimaproblematik und haben mich schon ganz dringend zu einem klärenden Gespräch nach Kabul eingeladen, sobald die Stadt vollständig befreit ist. Darauf freue ich mich schon.“
Nachholbedarf sieht Hellatar-Schröder übrigens auch in der Frauenfrage: „Von hundert durch uns hingerichtete Ungläubige und Abweichler vom wahren Glauben waren tatsächlich satte 85 Prozent Männer! Was wir jetzt umgehend brauchen, ist eine Quotenregelung, die auch der weiblichen Bevölkerung endlich Gerechtigkeit bringt.“