Knöllenbeck und die Heizungen Teil III
Wie gesagt, die Schlinge zieht sich enger; es scheint die Aufdeckung der mörderischen Heizungsdiebe und die Fahndung nach den Hintermännern, -frauen und Hinterdiversen stand kurz bevor, als Knöllenbeck, der einzige und wahre Kriminalkommissar, seinem Chef Kriminalrat Möller rapportierte: „Das System, das ich recherchierte, ist einfach: Subunternehmer bauen nachts neu installierte Wärmepumpen ab und verkaufen sie dann wieder online. Manche Pumpen sogar mehrmals. Es war mir möglich, die Firma, die hinter dem ganzen Ring steht, ausfindig zu machen. Allerdings scheint der Kopf der Bande, ein gewisser Joe Habecki, bereits vor Jahren umgebracht worden zu sein. Jetzt bin ich daran, seine Nachfolger zu finden.“
Er schaute die Kriminalassistentin Fräulein Freudenreich fragend an und nickte auffordernd. Sie räusperte sich, es schien, dass sie irgendwie einen dicken Hals oder zumindest einen Kloss in demselbigen hatte. „Ja, wir haben aber bereits Hinweise, dass die Erben oder aktuellen Urheber dieser Geschäftsidee hier bei uns in Markscheid die Fäden ziehen. So werden wir auch den Mörder finden. Ich habe des weiteren …“
Knöllenbeck winkte ab, „das genügt im Moment!“
Möller nickte anerkennend. „Ich wünsche natürlich eine rasche Aufklärung. Machen Sie diese Bande dingfest und zwar bald! Aber bevor sie weitere Schritte unternehmen, wünsche ich informiert zu werden.“ Mit diesen Worten wandte er sich ab und zog beim Hinausgehen sein Telefon aus der Tasche.
Knöllenbeck zu seiner Assistentin: „Gute Arbeit, continuieren Sie, das bedeutet: machen Sie weiter!“
Fräulein Freudenreich stampfte davon; sie schien erbost, während Knöllenbeck sich zufrieden wieder hinter seinen Schreibtisch verzog, wo er machte, was er immer macht und sich dem Studium seiner Fremdwörterlexika widmete.
Am nächsten Tag kam die Assistentin zu ihm, unter dem Arm einen Stapel Papiere. „Ich habe herausgefunden, dass es zwischen der Bank in Nassau und der Markscheider Sparkasse einen kontinuierlichen Cash-flow gibt.“
„Und wem gehört das Konto?“
„Es ist eine Holding mit dem Namen ‚KDK‘ -Kampf dem Klimawandel- . Die Geschäftsführerin, eine Frau Jutta Graichen-Crohn wird bereits beschattet.“
„Da müssen wir dem Möller Bescheid geben, bevor wir sie verhaften.“
„Verhaften?? Aber wir haben doch noch gar keine Beweise!“ Fräulein Freudenreich nahm es immer sehr genau.
Knöllenbeck winkte ab: „Wir klopfen mal auf den Busch, nehmen sie in die Mangel. maltraitieren sie expressis verbis, dann wird sie bald auspacken. Aber zuerst informieren wir den Möller.“ Was er dann auch tat. Nach einem längeren Telefonat mit seinem Chef kam er entspannt grinsend zurück und berichtete:
„Kriminalrat Möller ordnete an, sofort alle weiteren Untersuchungen abzubrechen und das bisher gefundene Material an das Bundeskriminalamt zu schicken. Es scheint, dass das BKA die weitere Untersuchung durchführen wird, weil gewisse Verdachtsmomente bis ganz nach oben führen“. Er machte eine bedeutungsvolle Pause. „Bis ganz nach oben!…. Und Möller ist begeistert von meiner Arbeit!“ Knöllenbeck wirkte sehr zufrieden mit sich und der Welt. Schon wieder ein Fall abgeschlossen. Fräulein Freudenreich war etwas weniger zufrieden.
Und wie es so geht: Einige Tage später kam die Meldung, dass ein Heizungsmonteur names Ali Sanitari, Inhaber der gleichen Firma und mutmasslicher Mörder, bei seiner Verhaftung von Beamten des BKA erschossen worden sei, als er einen Beamten mit einem Pümpel angegriffen hatte. Womit der Fall gelöst war. Aber interessanterweise ging der Wärmepumpenklau in anderen Teilen Deutschlands im grossen Stil weiter, was aber Knöllenbeck nicht weiter belastete, da schon wieder neue Aufklärungsarbeiten anstanden.