Neue Inzidenzdefinition in Markscheid
Nach endlosen Debatten im neu formierten Markscheider Parlament kamen die Abgeordneten (unter Androhung einer Freipizza eines bekannten Markscheider Pizzabäckers) zu einem Ergebnis:
Die regelmäßigen Lockdowns, insbesondere zur Ferienzeit, mussten auf eine naturwissenschaftliche Basis gestellt werden.
Nachdem im Bereich der saisonalen Grippe sich die Inzidenz durchgesetzt hatte, lag es nahe, diese auch auf Markscheid zu übertragen.
Inzwischen schon Allgemeingut, fasste der Epistomonologe Dr. Dr. Maier-Von den Hobel noch einmal die wichtigsten Aspekte zusammen: „Es geht um die Anzahl der Neuinfizierten pro Hunderttausend Bürgern.“
Die meisten Abgeordneten winkten schon ab, doch Maier-Von den Hobel setzte nach: „Nachdem die Inzidenzkonferenz zu keinem Ergebnis gekommen ist, welche Krankheit als Basis dienen sollte und es einen Gleichstand zwischen Pest, Cholerika und Inzidenzia gekommen war, kam vom Unterschulamt die Rettung.“
Alles horchte auf, denn was konnte dieses Amt denn sinnvolles zu der Debatte beitragen, außer, wie Kinder möglichst ohne Lernaufwand an den immer oberflächlicheren Schulstoff heranzubringen sei:
„Nun, die Idee ist einfach. Als Basis für die Berechnung der Gesundheit unseres Fleckens Markscheid bietet sich guten Gewissens nur die can, also die Relation von IQ zur Gesamtbevölkerung.“
Es meldete sich Fräulein Gunthilde Strümpfelbach-Schlafmütz: „Aber wir können doch nicht etwa alle Bürger täglich einen Intelligenztest absolvieren lassen. Das machen die sicherlich nicht mit.“
Maier-Von den Hobel konnte dies nicht bestätigen: „Heute lassen sich auch gesunde Menschen so lange testen, bis etwas gefunden wurde. Und sei es auch nur ein eingewachsener Zehennagel.“
Nachdem diese Frage geklärt war stimmten die Abgeordneten zu, wie auch sonst immer, wenn Frau Crohn-Corque eines ihrer Projekte angekündigt hat.
So wurde ab diesem Zeitpunkt, kurz vor den möglichen Ferien (Lockdowns), der IQ ausgewählter Abgeordneter gemessen. Durch die sorgfältige Selektion der betroffenen Probanden ist seitdem sichergestellt, dass die durchschnittliche Inzidenz des IQ regelmäßig unter die Grenze von 25 fällt, dem zentralen Wert zur Bestimmung des möglichen Lockdowns.
Bestrebungen, den (winzigen) Anteil der arbeitenden Bevölkerung einzubeziehen, wurde abgelehnt, denn die Ergebnisse wären hier definitiv nicht aussagekräftig gewesen und hätten durch zu hohe Werte das positive Gesamtbild des Stadtparlamentes zerstört.