Neues aus den Laboren in Markscheid
Wie die Redaktion der MamM durch mehrere undichte Stellen und den Einsatz unserer Redaktionsassistentin Marielenajolanda erfuhr, steht Markscheid die Sensation im Umfeld der Epidemien bevor:
Das Supervirus, das jede andere Bedrohung in den Schatten stellt, wurde hier durch jahrelange Versuche entwickelt. Das geheime unterirische Labor über dem ehemaligen Indianerfriedhof kann damit seine Existenz rechtfertigen.
Nun trat auch der Laborleiter Professor Dr. mult. (was immer das auch heißen mag) Torsten Nichtganzbeitrosten-Leiserfluss vor die Mikrophone und hielt eine Rede:
„Wir sind glücklich, dass unsere Expertise und die jahrelange Forschung endlich zu einem Abschluss gekommen sind. Der Endsieg in der Virologie!“
Beifall von den billigen Plätzen.
„Danke! Wir haben das endgültige finale Virus geschaffen, das alle anderen Viren vom Markt verdrängen wird und dem die Zukunft nicht nur auf der Gemarkung Markscheid gehören wird.
Nach den Vorgaben durch unsere sehr verehrte Frau Crohn-Corque, die im übrigen auch meine Cousine zweiten Grades ist, haben wir das Supervirus erschaffen, das bald in der Champions League spielen wird. Ihr zu Ehren nennen wir es das Crohncorquevirus, das selbst Covid-19 in Schatten stellen wird.
Da das Virus primär auf die Denkfunktionen sowie die Moralvorstellungen einwirkt, sind nur normale Bürger davon betroffen. Politiker und andere, die darüber stehen, sind von Natur aus immun.
Das Virus wird zum Erblühen unserer Gemeinde beitragen, da wir parallel dazu einen Impfstoff entwickeln konnten, der nun im Wochenrhythmus gespritzt werden muss. Eine Alternative in Tablettenform befindet sich noch im Test, aber der tragische Tod der Nagerpopulationen, die mit den Tests betraut wurden, verzögerte die Ausbringen etwas.
Das Croncorquevirus (TM) darf, nachdem es zum Patent angemeldet wurde, ausschließlich durch unsere Impfungen eingedämmt werden. Die avisierten 1000% Gewinne sind natürlich maßlos übertrieben, aber die goldenen Dächer für Markscheids Häuser sind schon geordert.“
Tosender Beifall, bis Frau Crohn-Corque die Hand hob.
„So blicken wir, Dank der Güte der Natur, in eine rosige virale Zukunft, die unser Städtchen noch berühmter machen wird.“
Nach seiner Rede wurde der Wirrologe von seinen Kollegen Dr. Teer und Professor Feder in Empfang genommen und nach dieser Leistung wieder zurück in die sicheren Mauern der Anstalt gebracht.
Unter den kritischen Augen der Frau Bürgermeisterin wurde mit der Ausbringen des Crohncorquevirus begonnen. Und überhaupt ist alles so schön rosa hier.
Bring mir doch noch etwas von dem Brahmsblütentee, der macht alles so grün.