
Regimewechsel
Tel Aviv (dpoi) – Die politische Lage sorgt für eine Welle ungewöhnlicher Solidarität: Nachdem die israelische Regierung nach Angriffen auf den Iran ihre Hoffnungen auf einen Regimewechsel in Teheran bekräftigte, blicken nun auch immer mehr Menschen in Israel selbst auf die eigene Regierung: Sie träumen von einem Wechsel hin zu einer friedfertigen Politik ohne Kriegstreiberei und Geheimdienstaktionen in aller Welt.
„Wir unterstützen die Vision der Regierung, einen Regimewechsel im Iran herbeizuführen“, erklärt die Friedensaktivistin Liora Paz mit einem Augenzwinkern. „Aber warum nicht gleich vor der eigenen Haustür anfangen? Wenn wir schon bei Regimewechseln sind, könnten wir hier auch etwas frischen Wind gebrauchen. Eine Regierung, die weniger in Sabotage und mehr in Solaranlagen investiert!“
Die Idee eines Regimewechsels scheint globalen Anklang zu finden. In den USA hoffen viele, dass ihre Regierung bald aufhört, den halben Planeten mit Drohnen zu überwachen. „Wir wären auch mal dran mit einem Regime, das sich auf die Reparatur unserer Infrastruktur konzentriert, statt auf die Zerstörung fremder“, so ein Bürger aus Detroit, während er durch ein Schlagloch von der Größe eines Mondkraters fährt.
In Russland sehnt sich die Bevölkerung nach einem Ende des autoritären Militarismus. „Ein Regimewechsel wäre super“, sagt der Moskauer Taxifahrer Sergej, „vielleicht zu einer Regierung, die sich mehr um Busse als um Bomben kümmert.“

Politik kann in manchen Ländern die unterschiedlichsten Gesichter haben
Auch in China gibt es erste Stimmen, die nach einer Regierung rufen, die weniger in Cyberüberwachung und mehr in Freiheiten für die Bevölkerung investiert.
Die Ironie, dass Regierungen oft Regimewechsel in anderen Ländern fördern, während sie selbst ihre Macht eisern verteidigen, ist nicht unbemerkt geblieben. „Es ist wie ein Friseur, der allen anderen Haarschnitte empfiehlt, während er selbst eine Dauerwelle aus den 80ern trägt“, erklärt der israelische Politologe Daniel Ben-Orn.
Eine internationale Bewegung mit dem Motto „Regimewechsel überall, außer im Ausland“ wird immer lauter. „Es wäre fantastisch, wenn alle Regierungen, die Kriegstreiberei betreiben, sich einfach selbst abschaffen könnten“, schlägt eine Aktivistin aus Berlin vor. „So könnten wir endlich in Ruhe Netflix schauen, ohne Angst vor der nächsten geopolitischen Krise zu haben.“
In einer Welt ohne Kriegstreiber-Regierungen könnten sich die Nationen endlich auf die wirklich wichtigen Themen konzentrieren: Klimaschutz, Bildung, Gesundheitssysteme – oder wie man die nächste Staffel von „Stranger Things“ noch spannender gestaltet.
Doch bis dahin bleibt die Hoffnung auf Regimewechsel vor allem eines: Ein universelles Ventil für Frust. „Immerhin“, sagt Liora Paz, „träumen wir weltweit vom Gleichen. Vielleicht sind wir einander doch ähnlicher, als unsere Regierungen uns glauben lassen wollen.“