Säbelzahntiger im Markscheider Stadtpark
Schon zum zweiten mal gibt es Nachwuchs bei den Smilodonten im Stadtpark. Das Rudel ist damit jetzt auf 12 Tiere angewachsen und hat sich erfolgreich in das Ökosystem integriert.
„Säbelzahntiger sind sehr soziale Wesen und nutzbringend für das Ökosystem”, sagte Uwe Waffenschmitt aus Neuenrade zu Beginn seines Vortrages, zu dem die Stadtverwaltung in das Rathaus eingeladen hatte. Ziel war, die Smilodonten nicht als Gefahr zu sehen, sondern als großartige Bereicherung unserer städtischen Lebensräume. „Wenn Sie heute den Stadtpark besuchen, werden Sie feststellen, dass die Nordic-Walker gelernt haben, auch ohne Klappern zu walken”, so Waffenschmitt weiter. „Es entstehen auch keine neuen Graffitis mehr. Überhaupt ist der Park jetzt in einem viel besseren Zustand. Die gelegentlichen Nagespuren an den Parkbänken kann man da schon mal in Kauf nehmen.”
Das Zusammentreffen mit den menschlichen Parkbesuchern erwies sich bis jetzt in der Regel als vollkommen unproblematisch, vermutlich auch, weil die Smilodonten wesentlich schneller sind.
Allen Unkenrufen zum Trotz, wird der Stadtpark heute viel besser angenommen, als vor Eintreffen der Smilodonten. Sportvereine aus dem ganzen Ruhrgebiet, darunter auch einige namhafte Fußballvereine, nutzen den Park zum Motivationstraining und steigern so die Laufstärke der Teilnehmer.
Der europäische Säbelzahntiger Smilodon marscheidensis lebte ursprünglich in den mittleren Gebieten des heutigen Ruhrgebiets und war die größte Art, die die Säbelzahnkatzen hervorbrachten. Er erreichte ein Gewicht von 260–420 kg und eine Schulterhöhe von etwa 1,4 m. Seine bis zu 42 cm langen Eckzähne ragten ungefähr 27 cm aus dem Oberkiefer hervor. Die Art starb vor ca. 12000 Jahren aus, wohl durch den Menschen, der jagdbare Beutetiere entsprechender Größe zu stark reduziert hatte.
Nachdem Paläontologen im markscheider Permafrostboden ein gut erhaltenes Exemplar gefunden hatten, gelang es, gleich eine ganze Gruppe von Smilodonten zu klonen. Da die Tiere erstaunlicherweise sogar die Paarungsreife erreichten, entschloss man sich zu einem einzigartigen Experiment.
Eine kleine Gruppe von jungen Säbelzahntigern (4 Weibchen und 2 Männchen) wurden im Forst von Landwirt Schulte-Porndorf an der Stadtgrenze zu Essen ausgewildert. Dies geschah unter strengster Geheimhaltung, um die Bevölkerung nicht zu verunsichern.
Schon nach kurzer Zeit wanderten die Tiere dort aber – vermutlich aus Langeweile – ab, um sich im alten Stadtpark niederzulassen. Dort fühlten sie sich offensichtlich so wohl, dass es schon zu Beginn des Frühjahrs ersten Nachwuchs gab, der sich auch prächtig entwickelte.