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Das Kommissariat

Veröffentlicht von Ambros Braesius am

Auf vielseitigen Wunsch aus dem Publikum hat sich die Redaktion leider genötigt gesehen,  über den Tag der offenen Polizeidienststellentüre zu berichten und damit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des weit herum bekannten Kriminalkommissariats zu portraitieren, sofern möglich, d.h. verfügbar. Dann mach ich das halt jetzt. 

Beginnen wir also im Keller, der, weil unter dem Publikumsverkehr gelegen und eher düster und feucht, selten begangen wird:

Hier hauste in einem Kabäuschen neben dem Archiv der Hausmeister Krawutke, jetzt steckbrieflich gesucht, der Volksmusik innig verbunden und, wie wir wissen, immer noch abgängig, um den finsteren Konsequenzen seiner nächtlichen Vokalattacken auf die Lenden alleinstehender Damen zu entgehen („Der Höschenjodler“,MamM‘ vom 16. und 22. 7.22). Da leider kein aktuelles Bild von ihm zur Verfügung steht, können wir nur einen Schnappschuss präsentieren, der entstand, als er mutmasslich auf dem Weg zu seinem 12. Opfer war.

Hausmeister Krawutke in Aktion, in der rechten Hand die Einstiegshilfe durch die Balkontüre beim Opfer Nr. 12

Im Erdgeschoss des Kommissariats, d.h. am Empfang, sehen wir die strenge Frau Fitze. Seit Jahren bildet sie mit ihrem freundlichen, prinzipienstarken Wesen das Rückgrat des Kommissariats. Sie wimmelt die Hilfesuchenden und streitsüchtigen Anzeigenden ab, wenn der Andrang zu gross wird, was meist der Fall ist; sie betreut die Kaffeeküche, ist also mit ihren verbrannten Arabicamischungen zuständig für die Übersäuerung und Magengeschwüre der Belegschaft und ausserdem ist sie eine gute Seele. Wie oft schon hat sie den tüchtigen Kommissar Knöllenbeck aufgeweckt, wenn dieser von der Last seiner Aufgaben erschöpft über Fachliteratur, Berichten und Lexika zusammengebrochen war und schnarchend Erholung in einer Rem-Phase suchte. Und wie oft schon hat sie ihm mit weiblichem Scharfsinn zur Lösung eines Falles wertvolle Hinweise gegeben.

Frau Fitze bei ihrem geliebten Freizeitvergnügen, dem DOC (dirty outdoor combat). Hier gut getarnt beim Auskundschaften (Spotting) des Feindes

Oder wenn der Kriminaloberrat Möller,  Vorgesetzter und Chef des Ganzen wieder einmal  unangemeldet an Frau Fitze vorbei gerauscht war und mit wehendem Mantel in kontrollierender Mission nach oben strebte. Mehr gibt es über den Möller eigentlich nicht zu berichten, da er sich nur selten nach Markscheid verirrt und selber darüber auch ganz froh ist.

Kriminaloberrat Möller, vermutlich ein ehemaliger Spion, aber genaues weiss man nicht. Geblümte Regenschirme sind ihm ein Graus, da schaut er immer weg

Dann ist da die pfiffige Jacqueline Freudenreich, Kriminalassistentin, beinahe zu Ende studierte Astrophysikerin (31. Semester), zuständig für physikalische Plausibilität bei Unfällen und Mordopfern und manchmal etwas übergriffig und kreativ bei der Interpretation des Dienstwegs und allgemeiner Regularien.

Jacqueline Freudenreich, sie merkt alles, sogar ∜89598-∞!

Und schliesslich der Leiter der Dienststelle: der Kommissar selbst. Unangefochten der tüchtigste, scharfsinnigste und fleissigste Kriminalkommissar Markscheids, aber auch  der Einzige. Er hat eine Fallabschlussquote von 96% und eine respektable Aufklärungsquote von über  4%.

Knöllenbeck, Kommissar, hier undercover beim Aufspüren eines Gärtners, dem Heckenscherenmörder, der vermutlich an mehreren ungeklärten Todesfällen wegen Kopfverlustes von Schrebergartenbanausen handgreiflich und ganz allein beteiligt war

Ein Leistungsausweis, der seinesgleichen sucht. Gerne sucht er in der Kneipe ‚Zum vorletzten Glas‘ etwas Ablenkung, wenn er von seinen kriminalistischen Geistesblitzen zu sehr in Aufruhr versetzt wird und sein Gemüt zu entgleisen droht. Aber das sind Kompensationsmechanismen, die uns auch von anderen Genies nur allzu bekannt sind. Somit hätten wir unseren Rundgang beendet. Sollten noch weitere Mitarbeiter zum Vorschein kommen, haben wir davon nichts gewusst und ist uns egal.