Das wurde jetzt aber auch mal Zeit! Führende Vertreter des Militärbündnisses haben auf dem NATO-Gipfel diese Woche in der litauischen Hauptstadt Wilna (Vilnius) zusammengelegt und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ein neues Hemd geschenkt. Das kam erkennbar keine Minute zu früh …

Seit Monaten hatte Selenskyj niemand mehr ohne sein inzwischen weltbekanntes Shirt in ausgebleichtem NATO-oliv gesehen. Glaubt man bisher noch unbestätigten Gerüchten aus Kiew, dann ist dem ukrainischen Präsidenten sein Lieblingsshirt so ans Herz gewachsen, daß er es sogar in der Badewanne trägt. Und weil das Hemd aus einem polnischen Zehnerpack stammt, zwang Selenskyj zuletzt sogar seine Militärberater, die verbliebenen neun Exemplare unter sich aufzuteilen und bei gemeinsamen Auftritten im Partnerlook zu erscheinen.

Doch damit ist jetzt Schluß. Der britische Verteidigungsministers Ben Wallace zieht nach dem Gipfel eine positive Bilanz: „Wenn die Verbündeten sich einig sind und gemeinsam an einem Strick ziehen, dann können sogar schwierigste Probleme gelöst werden. Das gilt sowohl für die militärische Bedrohung aus dem Osten, als auch für die modische Belästigung aus dem Land eines Partners, den wir jetzt endlich enger an uns drücken können.“

Es geht auch anders: Selenskyj im traditionellen ukrainischen Badeanzug mit Häuptlingsfeder.

Dann blickt er zurück: „Eigentlich hat das ja niemand mehr bei den Treffen ausgehalten. Ich habe mehrfach versucht, Mister Selenskyj dezente Hinweise zu geben, aber es war leider alles vergeblich.
Bei meinem letzten Besuch im Präsidentenpalast in Kiew habe ich dann dezent eine Prise Waschpulver auf den Schreibtisch des ukrainischen Präsidenten rieseln lassen. Sorry, das ist nicht ganz die feine Art, die uns Briten so auszeichnet, aber es ging einfach nicht mehr anders.

Den gewünschten Effekt habe ich damit bei Mister Selenskyj leider nicht erzielt. Er hat nur gequält gelächelt und so fast schon einen Eindruck erweckt, als hätte ich da statt des weißen Pulvers Streumunition auf seine Arbeitsplatte fallen lassen. Ein schwerer Regelverstoß. Und bei solchen Dingen ist man in der Ukraine bekanntlich überaus heikel.“

Aber jetzt wird alles anders. Das neue Hemd ist ganz farbenfroh in blau und gelb gehalten und die passende Krawatte gab es noch oben drauf. Selenskyj hat bereits Hemdenlieferungen aus allen NATO-Ländern gefordert. Unverzüglich. Schnell. Kriegsentscheidend.